Saunatherme / Schwimmbad Ludwigsfelde
Quelle: Märkische Allgemeine 18.10.2007
"Das Wertvollste" soll umziehen
Bäderchef möchte Hotel am Standort Citytreff, Gerhard woanders
JUTTA ABROMEIT
LUDWIGSFELDE Die Saunatherme Ludwigsfelde laufe bestens, jetzt soll erweitert werden, das kündigt Badbetreiber Heinz Steinhart an. Er spricht von einer Investition "um die 30 Millionen Euro", die die Kristallbädergruppe plane. Dafür sollen ein Wellenbad, Rutschenanlagen, ein Textilthermenbereich und ein Hotel gebaut werden. Das Hotel, so schwebt es dem Bäderchef vor, müsste dort stehen, wo jetzt das Vereinsdomizil Citytreff steht. In dem Haus haben zurzeit 23 Vereine und Gruppen ihre Räume, so der Schwimmverein Delphin, der Kraftsportverein Die Bären, der Tauchsportverein Submers oder der Billardclub 1958.
Steinhart erklärt: "Die Jugend ist das Wertvollste, was eine Kommune hat. Und da ist das alte Haus nicht mehr angemessen. Was dort steht, ist doch nur eine Notlösung, da muss im Zusammenhang mit dem Hotel was Neues her. Wir brauchen den Platz für das Hotel und beziehen ein neues Jugendhaus mit ein. Dabei wollen wir, dass die Jugendlichen mitplanen können." Es solle nichts über die Köpfe der Bürgerschaft hinweg geplant werden. Steinhart sagt auch, er habe "Herrn Scholl und Herrn Gerhard (Bürgermeister und Stellvertreter, d. Red.) zugesichert, wenn die Stadt das Gelände zur Verfügung stellt, beteiligen wir uns an den Investitionen für ein neues Jugendhaus".
Der Ludwigsfelder Billardclub spielt in der Landesliga. Vereinspräsident Franko Spitzenberg kennt Diskussionen und Unsicherheiten zu dem Haus seit langem. Mehrmals führte er deshalb Gespräche mit Verantwortlichen im Rathaus. Der MAZ sagt er: "Wenn ich so was höre . . . Ständig müssen wir uns als Verein einschränken. Mehrmals mussten wir uns schon eine neue Bleibe suchen. Im Citytreff haben wir unsere Räume schon oft renoviert, um sie für uns und unsere Gäste, zum Teil aus Paderborn, annehmbar zu halten." Das Angebot für etwas Neues lockt ihn nicht: "Was soll da für uns bei rauskommen? Wir haben die Angst, verdrängt zu werden. Und wenn was Neues entsteht, dann können wir es mit Sicherheit nicht bezahlen."
Frank Gerhard (SPD) war als Rathausvertreter bei einigen Treffen dabei und musste genau zu diesen Ängsten Rede und Antwort stehen. Dabei versicherte er stets, niemand müsse über Nacht aus dem Gebäude. Gegenüber der Lokalredaktion erklärt er: "Das habe ich bei jeder Anfrage gesagt und dazu stehe ich uneingeschränkt. Wir brauchen diesen Platz für die Jugendlichen eher als ein Hotel. Außerdem haben wir an anderen Stellen in der Stadt genug Platz für ein Hotel." Zudem sei dieses Thema "noch nie Beratungsgegenstand in der Stadtverordnetenversammlung oder in einem Ausschuss gewesen", so Gerhard; "und so lange ist es auch für die Verwaltung noch kein Thema".