Ferienresorts, Erlebnisbäder, Einkaufszentren - eine Millionen-Abzocke?

Heinz Steinhart - Weserberglandtherme in Bad Karlshafen

Presse Weser-Therme


Quelle: www.hna.de vom 17.10.2006 / Rubrik: Hofgeismar

Bad Karlshafen

Der Millionenstreit geht weiter

Bäder-Chef Steinhart will Stadt auf einer Million Euro Kosten sitzen lassen - Heute Ausschusssitzung

Bad Karlshafen. Jetzt steuert die Auseinandersetzung um die Geldflüsse und Mehrkosten beim Bau der Weserberglandtherme in Bad Karlshafen auf einen neuen Höhepunkt zu. Heinz Steinhart, Chef der Kristallbäder-Gruppe droht offen damit, die Stadt auf Mehrkosten von über einer Million Euro sitzen zu lassen.

In einem Brief an den Vorsitzenden des Haupt- und Finanzausschusses, Heiner Wehmeier (FWG), beschwert sich Steinhart wortreich über die vielen Schwierigkeiten, die ihm in Bad Karlshafen gemacht würden. Dabei sei der Bau und Betrieb der Therme eine einzige Erfolgsgeschichte. Doch einige politische Verantwortliche - gemeint sind CDU und FWG - wollten das nicht anerkennen und versuchten, die Therme in den Schmutz zu ziehen.

Das will sich Steinhart nicht länger gefallen lassen und fordert nun von der Stadt seinerseits rund eine Million Euro zurück. "Vielleicht lernen einige in der Stadt nur dann dazu, wenn es Geld kostet." Deshalb widerruft er alle "unsere Zusagen auf Kostenübernahmen, zu denen wir nicht verpflichtet sind." Denn der Schenker kann bei grobem Undank des Beschenkten seine Leistungen zurück verlangen, erinnert der Bäder-Chef an sein juristisch einklagbares Recht.

Anlass für die harsche Reaktion ist ein Schreiben von Ausschussvorsitzendem Wehmeier an den Bäder-Chef. Darin lehnt Wehmeier die Bitte Steinharts, ihm in der öffentlichen Sitzung Rederecht einzuräumen, ab. Denn hier gehe es im Wesentlichen um die Darstellung verwaltungsinterner Vorgänge. Auf konkrete Fragen der Ausschussmitglieder könne Steinhart jedoch antworten.

Und noch eines bringt den Kristall-Geschäftsführer in Rage. Sein Ansinnen, vor der Ausschusssitzung im Foyer des Bürgerhauses in Helmarshausen vergünstigte Eintrittskarten für die Therme zu verkaufen, wird abgelehnt. Zunächst von Wehmeier und gestern auch noch vom Ersten Stadtrat Jost Riedel.

Kartenverkauf abgelehnt

Der Stellvertreter des Bürgermeisters stellte fest, dass sich der Haupt- und Finanzausschuss heute "über Einzelheiten der Finanzierung und Abrechnung unserer Therme informieren" wolle. Man halte es daher nicht für sinnvoll diesen Sitzungstermin "mit der von Ihnen gewünschten Verkaufsveranstaltung zu kombinieren." Die Erlaubnis zum Verkauf von Eintrittskarten könne daher nicht erteilt werden, teilt Riedel mit.

Für Heinz Steinhart ist auch dies ein weiterer Beleg dafür, "dass einige in dieser Stadt den Erfolg des Bades einfach nicht wollen".

(geh)


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