Ferienresorts, Erlebnisbäder, Einkaufszentren - eine Millionen-Abzocke?

Therme Schleswig

Presse Gesundheits-Therme Schleswig


Schleswiger Nachrichten 09. Dezember 2006

Standpunkt

Doppeltes Risiko

Von Frauke Bühmann und Dirk Jennert

Die entscheidende Frage in der Debatte über die Toskana-Therme lautet: Wie viele Risiken kann eine finanzschwache Stadt wie Schleswig vertragen?

Da wäre zum einen die Gartenschau. Zwar wird professionell daran gearbeitet, das Spektakel zu einem Erfolg zu machen. Doch wenn der Sommer des Jahres 2008 zu kalt, zu heiß oder zu nass ausfallen würde, wäre ein Defizit so gut wie sicher. Bei der Therme sind die Unsicherheitsfaktoren genauso groß. Natürlich benötigt der neue Stadtteil auf der Freiheit eine Attraktion, um Menschen anzulocken. Doch muss das Finanzierungsrisiko voll und ganz der Steuerzahler tragen? Würde der Bau - wie in Schleswig üblich - mal wieder teurer werden als geplant und sollten sich die geschätzten Besucherzahlen als zu hoch erweisen, könnte das die Stadt Schleswig in die finanzielle Handlungsunfähigkeit treiben.

Von der Therme würde am meisten der Kasernenkäufer "team vivendi" profitieren - eine genügende Auslastung des geplanten Ferienparks wäre dadurch möglich. Da überrascht es nicht, dass "vivendi" am lautesten nach der Therme schreit. Wie wär’s, wenn man hier folgenden Grundsatz beherzigen würde: "Wer die Musik bestellt, muss sie auch bezahlen." Der Rat an die Politiker kann nur lauten: Wenn Ihr die Therme wollt, nehmt das "team vivendi" in die Pflicht!

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