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Schleswiger Nachrichten 22. Dezember 2006

SPD-Fraktion kündigt Widerstand gegen Abriss der Schwimmhalle an

Die SPD-Ratsfraktion macht sich für den Erhalt der Schwimmhalle an der Friedrich-Ebert-Straße stark. Man wolle Widerstand gegen den Plan leisten, das Bad zugunsten einer Toskana-Therme zu schließen, bekräftigten die Spitzen der Fraktion in einem Pressegespräch. Eine städtische "Risikobeteiligung" an der Therme werde es mit der SPD nicht geben.

Schleswig
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fbü / dj

- Die SPD hat ihre kritische Haltung zur geplanten Toskana-Therme auf der Freiheit untermauert. In einem Pressegespräch bekräftigten Fraktionsvorsitzender Karsten Reimer und seine Kollegen Klaus Bosholm und Eckhard Haeger, keine städtischen Gelder für das umstrittene 18-Millionen-Projekt bereitstellen zu wollen. Mehr noch: Die von der CDU in Erwägung gezogene Schließung der Schleswiger Schwimmhalle, um die dabei eingesparten Gelder in die Therme zu investieren, kommt für die SPD nicht in Frage. Die Sozialdemokraten machten deutlich, massiven Widerstand dagegen leisten zu wollen, wenn "ein funktionierendes Schwimmbad einfach abgerissen werden soll". Karsten Reimer: "Wenn die Schließung der Schwimmhalle von der CDU-Mehrheitsfraktion im Rat durchgesetzt werden sollte, werde ich meiner Fraktion raten, einen Bürgerentscheid anzustreben."

Kritik äußerte die SPD am "team vivendi", dem Käufer des früheren Kasernengeländes. Insbesondere "vivendi"-Minderheitsgesellschafter Christian Seifert hat die SPD mit seinen Äußerungen zur aktuellen Debatte verärgert. Seifert hatte in der SN-Ausgabe vom 15. Dezember erklärt, dass die von der SPD ins Spiel gebrachte "Negativ-Stimmung" gegen die Therme dazu führen könne, dass alle Investitionen auf der Freiheit gestoppt würden und sich "vivendi" aus dem Projekt zurückziehe. Dazu Eckhard Haeger: "Erpressen lassen wir uns nicht."

Die Schuld daran, dass das Projekt jetzt öffentlich zerredet werde, trägt nach Auffassung von Klaus Bosholm allein die CDU. Diese sei mit dem Thema Anfang Dezember entgegen fraktionsübergreifender Absprachen an die Öffentlichkeit gegangen und habe ihre grundsätzliche Zustimmung zur Therme bekundet, "ohne dass entscheidende Fragen geklärt sind". Bosholm: "Das ist ein echter Vertrauensbruch." Bis heute wisse man zum Beispiel nicht, ob das Land den Bau einer Schleswiger Therme fördern würde und was mit den Mitarbeitern der jetzigen Schwimmhalle geschehe.

Die SPD-Vertreter wehrten sich gegen den Vorwurf von "vivendi", dass die Sozialdemokraten von dem einhelligen Ratsbeschluss für ihr Kasernenkonzept abgerückt seien. Karsten Reimer: "Damals war nie die Rede davon, dass die Stadt eigenes Geld beisteuern oder sogar ihre Schwimmhalle schließen soll." Erst seit der Machbarkeitsstudie vom 1. August dieses Jahres wisse man, dass sich die Therme ohne öffentliche Zuschüsse nicht rechnen werde.

Reimer: "Wir wünschen ’vivendi’ allen Erfolg, aber sie dürfen ihre Projekte nicht zulasten der Stadt Schleswig verwirklichen."


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