Ferienresorts, Erlebnisbäder, Einkaufszentren - eine Millionen-Abzocke?

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Quelle: Schleswiger Nachrichten 15. September 2005

"Kasernengelände für uns alle ein Geschenk"

Dem neuen Stadtteil "Auf der Freiheit" wurde gestern bei der feierlichen Schlüsselübergabe im Ständesaal des Rathauses eine vielversprechende Zukunft bescheinigt. Sowohl die Vertreter der Bundeswehr als frühere Eigentümer des Geländes als auch die Abgeordneten von Land, Stadt und Kreis waren einhellig der Meinung, dass das Konzept der Investorengruppe "team vivendi" für Schleswig weitreichende Impulse biete.

Schleswig fbü

Als Christian Seifert im Namen der sieben Investoren das Konzept vor Gästen aus Politik und Wirtschaft vorstellte, gab es Beifall von allen Seiten. "Das Gelände auf der Freiheit ist mit seinen vielfältigen Möglichkeiten für uns alle ein Geschenk", erklärte Seifert. Obgleich das - wie berichtet - auf vier Säulen ruhende Projekt im Großen und Ganzen feststehe, sei die Tarper Investorengruppe dennoch offen für weitere Ideen und Anregungen. "Wir brauchen Ihre Unterstützung", sagte er. Zum Gelingen des Projektes hätten maßgeblich die beiden Landtagsabgeordneten Caroline Schwarz (CDU) und Holger Astrup (SPD) beigetragen.

Das zu erwartende Bauvolumen im neuen Stadtteil beträgt nach Seiferts Angaben 130 Millionen Euro. Dabei wolle man versuchen, den größtmöglichen Teil an Aufträgen den Firmen aus der Region zukommen zu lassen. Und: Von 13 Millionen Euro Kaufkraft pro Jahr dürfte nach neuesten Berechnungen die Umgebung profitieren. "Wir hoffen, dass damit die Innenstadt auflebt." Voraussichtlich werden etwa 1000 bis 1500 Bewohner im neuen Stadtteil leben.

Neben den vier "Säulen" - dem Wohnprojekt "Leben am Wasser", der "Toskana-Therme" mit Wellness-Anlagen, dem "Landal"-Ferienpark mit 160 Bungalows sowie dem "Forum" mit Veranstaltungszentrum und Hobbywerkstätten für jedermann - werde es noch eine weitere "Halb-Säule" geben, erklärte Christian Seifert. Dabei handelt es sich um das Projekt "Heilzentrum", das Susanne Schönig, Inhaberin der Naturkostkette "Zwergenwiese" sowie Gesellschafterin von "team vivendi", unter Beifall der Gäste vorstellte. In diesem Heilzentrum möchte sie sechs bis acht Ärzte, die neben ihrer Schulmedizin auch weitergehende Naturheilverfahren einsetzen, etablieren.

Bürgermeister Thorsten Dahl und Landrat Jörg-Dietrich Kamischke begrüßten in ihren Reden die Entwicklung für das Kasernengelände. Kamischke erinnerte an die "schwierigen Verhandlungen", nachdem die Soldaten vor eineinhalb Jahren abgezogen waren. Jetzt könne der "visionäre Gestaltungsentwurf Wirklichkeit" werden. Als Mitglied des Regionalbeirats des Kreises könne er eine gute Nachricht verkünden, sagte Kamischke: "Einstimmig haben wir die höchste Förderpriorität für die Errichtung der 'Toskana-Therme' beschlossen. Wir erwarten, dass die Landesregierung kurzfristig diesem Projekt zustimmt."

Für das Innenministerium in Kiel bezeichnete Sabine Kling das "team-vivendi"-Projekt als wichtigen Meilenstein für Schleswig. Der Schleswiger Erfolg der Konversion, "an den alle Beteiligten geglaubt haben", unterscheide sich positiv von vielen Kasernen-Projekten in anderen Teilen des Landes.

Unter den Gästen befanden sich etliche Vertreter der Bundeswehr, unter ihnen Oberst a. D. Hans-Peter Köster. Für die bundeseigene Gesellschaft "gebb", zuständig für Konversion, meinte Dr. Klaus Büttner, dessen Dank auch Bauamtsleiter Peter Hopfe für dessen Einsatz galt, es gebe bei dieser Lösung nur Gewinner. "Ich sehe in dieser Runde nur in strahlende Gesichter." Am Anfang hätten Skepsis und Abwehrhaltung die Stimmung bei den Verhandlungen geprägt, jetzt werde aus der Utopie Wirklichkeit.


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