Therme Schleswig
Presse Gesundheits-Therme Schleswig
Schleswiger Nachrichten 23. April 2007
Hallenbad-Schließung: Bürger wollen ab morgen Unterschriften sammeln
Die geplante Schließung des städtischen Hallenbades trifft auf einen erheblichen Widerstand. Sollte die Ratsversammlung heute entscheiden, die Schwimmhalle zugunsten eines Thermenbaus auf der Freiheit dichtzumachen, wollen Bürger ab morgen Unterschriften sammeln, um einen Bürgerentscheid zu erzwingen. Dies beschlossen sie am Freitag auf einem Treffen im "Hohenzollern". 100 Menschen nahmen teil.
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– Mit dieser Resonanz hatte Birthe Nissen-Reimer nicht gerechnet. "Es ist unglaublich, wie viele gekommen sind", sagte sie. 100 Menschen nahmen am Freitagabend an einem Treffen im "Hohenzollern" teil. Es ging um die Zukunft der städtischen Schwimmhalle an der Friedrich-Ebert-Straße. Heute ab 16 Uhr will die Ratsversammlung darüber befinden, sich an der Finanzierung einer Therme auf der Freiheit zu beteiligen. Ein großer Teil des dafür erforderlichen Geldes soll beschafft werden, indem die verlustreiche Schwimmhalle geschlossen wird. Letzteres will ein Teil der Bürgerschaft verhindern. Die Gegner einer Schwimmbad-Schließung werden angeführt von den Schleswigern Birthe Nissen-Reimer, Sieglinde Rossek und Reinhold Hübler.
Auf der Bürgerversammlung wurden zahlreiche Fragen aufgeworfen, unter anderem zur Zukunft des Schulsports. Zurzeit können fast alle Schulen die Schwimmhalle zu Fuß erreichen. Bei einem Neubau am Schleiufer wäre ein Bustransport notwendig, der neben den Kosten mit derartigen Transportzeiten belastet wäre, dass es kein Stundenplan aushalten könne. Und schließlich artikulierte sich eine Gruppe von Menschen, die als Jugendliche beim Bau der alten Schwimmhalle praktisch oder als Spender mitgeholfen hatten und sich "ihre" geliebte Schwimmhalle nicht wegnehmen lassen wollen.
Unter den Teilnehmern des Bürgertreffens waren auch diejenigen, die sich für den Bau einer Therme auf der Freiheit einsetzen: die "Team Vivendi"-Gesellschafter und Eigentümer der früheren Kaserne auf der Freiheit, Susanne Schöning und Volker Schlüschen. "Ich bin sehr berührt, wie sehr Sie Ihre Schwimmhalle lieben", erklärte Schöning. Sie bat die Bürger, mit ihren Aktionen so lange zu warten, bis alle Fakten auf dem Tisch lägen. Eine Informationsveranstaltung sei für die nächste oder übernächste Woche geplant.
Dieser Vorschlag erzeugte Aufruhr in der Versammlung. Dieter Schönfeld, Bürgermeisterkandidat der SPD, fasste die Reaktion des Saales zusammen: "Ich halte es für unseriös, erst einen Beschluss zu fassen und 14 Tage später über die Fakten zu informieren." Er würde sich wünschen, dass am 23. September neben der Bürgermeisterwahl auch eine Stimme für den Bürgerentscheid abgegeben werden könne.
Altbürgermeister Klaus Nielsky bekräftigte: "Es sollen alle Kosten auf den Tisch und zwar vor der Ratsentscheidung." Es seien noch viele Fragen offen, und die angekündigte Information käme zu spät.
Birthe Nissen-Reimer organisierte währenddessen den Widerstand. Sie verteilte Telefonlisten der Ratsmitglieder von CDU und SSW, die in der heutigen Sitzung für den Abriss der Schwimmhalle stimmen wollen. Und sie empfahl, diese noch am Wochenende anzurufen, um sie vielleicht doch noch umzustimmen. Die Besucher forderte sie auf, heute ab 16 Uhr an der öffentlichen Sitzung des Rates teilzunehmen. Da es für die Bürger außerhalb der Einwohnerfragestunde kein Rederecht im Rat gebe, solle man seine Meinung mit Hilfe von Plakaten kundtun.
Gleichzeitig wolle man die Bemühungen um einen Bürgerentscheid voranbringen. Um diesen zu erzwingen, seien 2000 Unterschriften von Schleswigern erforderlich. Diese müsse man innerhalb von sechs Wochen sammeln, so Nissen-Reimer.
Ein Großteil der Anwesenden erklärte sich bereit, ab Dienstag als Unterschriftensammler tätig zu werden und steuerte einen Geldbetrag zur Deckung der Kosten bei. Auch Ideen zum Aufbau eines Unterschriftenstandes in der Fußgängerzone oder in der Nähe des Schwimmbades sollen umgesetzt werden.
Die Initiatoren des Bürgerbegehrens sind erreichbar unter Tel. 0 46 21/3 43 07 (Birthe Nissen-Reimer), Tel. 0 46 21/2 78 93 (Sieglinde Rossek) und Tel. 0 46 21/41 91 71 (Reinhold Hübler).
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