Therme Schleswig
Presse Gesundheits-Therme Schleswig
Schleswiger Nachrichten 28. März 2007
Grundsatz-Entscheidung im Ausschuss: CDU und SSW wollen Gesundheitstherme
Die Stadt Schleswig ist dazu bereit, die Trägerschaft für eine Therme im Stadtteil auf der Freiheit zu übernehmen und gleichzeitig die Schwimmhalle an der Friedrich-Ebert-Straße zu schließen. Diese Entscheidung traf gestern der Bauausschuss. Einziger Vorbehalt: Der Thermenbau muss von Land und Europäischer Union gefördert werden.
Schleswig
/
dj
- Unstrittig war zwischen den Fraktionen, dass noch viele Fragen zur Therme und zur Zukunft des Schwimmbades ungeklärt sind. Doch das war es dann auch schon mit den Gemeinsamkeiten gestern in der Sitzung des Bau- und Umweltausschusses. CDU und SSW setzten gegen die Stimmen der SPD eine Grundsatz-Entscheidung durch, die die Entwicklung der Stadt Schleswig in den kommenden Jahren maßgeblich beeinflussen könnte: Die Stadt ist grundsätzlich dazu bereit, die Trägerschaft für eine Therme zu übernehmen und im Gegenzug ihre Schwimmhalle an der Friedrich-Ebert-Straße zu schließen. CDU-Ratsherr Frank Neubauer versprach: "Es wird ein neues Schwimmbad an der Therme geben."
Neubauer schilderte die Gründe, warum sich seine Fraktion für eine Therme einsetzt. Schleswig werde in zehn Jahren unter die 20 000-Einwohner-Marke rutschen, Betriebe seien aus der Stadt ausgewandert. "Möglicherweise haben wir heute die einzigartige Chance, diesen Trend durch mutige Entscheidungen umzukehren."
Neubauer betonte, dass die Therme ein wichtiger Bestandteil des neuen Stadtteils auf der Freiheit sei. Nur wenn sie gebaut werde, könne man auf Investoren hoffen, die den Ferienpark und das geplante Hotel errichteten. Es gebe bereits seriöse und potente Interessenten.
Ohne die defizitäre Schwimmhalle wäre man in der Lage, für die Therme ein jährliches Nutzungsentgelt von maximal 500 000 Euro zu zahlen. Und ohne diese Förderung wäre der Thermenbau nicht möglich. Neubauer: "Bis heute hat sich trotz intensiver Suche kein Investor gefunden, der im Falle einer ausbleibenden öffentlichen Förderung mit einer dann relativ geringen Ertragsaussicht von 100 000 bis 150 000 Euro ein unternehmerisches Risiko eingehen will." Neubauer sagte, die Therme werde laut Gutachter bis zu 14,1 Millionen Euro kosten, das angedockte Schwimmbad 5,15 Millionen Euro.
Der Vorsitzende des Bauausschusses, Klaus Bosholm (SPD), gestand seinem Kollegen Neubauer zu, sich sachlich mit dem Thema auseinander gesetzt zu haben. Bosholm sagte, er sei bei der Bewertung der Fakten allerdings zu einem anderen Ergebnis gekommen: "Die Machbarkeitsstudie zur Therme ist keine Bibel, sondern sie ist zu hinterfragen." Die angenommenen Zinssätze für die erforderlichen Millionenkredite für den Thermenbau seien um mindestens einen Prozentpunkt zu niedrig angesetzt. "Damit sinken die Erträge um mehrere 100 000 Euro." Zudem sei es mehr als zweifelhaft, ob der Bau eines neuen Schwimmbades ebenfalls förderfähig sei. Bosholm bemängelte, dass in den Finanzierungsberechnungen keinerlei Gelder für etwaige Modernisierungen der Theme vorgesehen seien. Der Ausschussvorsitzende: "In dieser Machbarkeitsstudie steht, dass sich eine Therme schlichweg nicht rechnen würde." Wenn man heute einen Beschluss pro Therme fasse und das Land eine Förderzusage ausspreche, "dann können wir nicht mehr zurück".
Eine endgültige Entscheidung über die Haltung der Stadt Schleswig zur Therme trifft der Rat am 23. April. Eine Bürgerin kündigte gestern bereits Widerstand an. Man wolle einen Bürgerentscheid in die Wege leiten.
Presse Therme Schleswig