Ferienresorts, Erlebnisbäder, Einkaufszentren - eine Millionen-Abzocke?

Therme Schleswig

Presse Gesundheits-Therme Schleswig


Schleswiger Nachrichten 31. Mai 2007

Austermann fördert Thermen-Bau mit bis zu 9,8 Millionen Euro

Wirtschaftsminister Dietrich Austermann macht den Weg frei für eine Therme auf der Freiheit. Den Vertretern der Stadt stellte er gestern in Aussicht, die Baukosten mit bis zu 70 Prozent zu fördern. Die Landtagsabgeordneten Johannes Callsen (CDU) und Holger Astrup (SPD) rechnen damit, dass die schriftliche Finanzierungszusage in diesen Tagen in Schleswig eingeht.

Schleswig / Kiel
/dj

- 14 Millionen Euro soll die Gesundheitstherme kosten, die im Stadtteil auf der Freiheit entstehen soll. Gestern wurde die wichtigste Hürde auf dem Weg zur Realisierung des Vorhabens bewältigt: In einem Gespräch mit Vertretern der Stadtverwaltung, der Ratsversammlung und des Kaserneneigentümers "team vivendi" stellte Wirtschaftsminister Dietrich Austermann in Kiel in Aussicht, bis zu 70 Prozent der Baukosten über einen Landeszuschuss zu finanzieren. Das bedeutet: Bleibt es bei den kalkulierten Gesamtkosten, würde das Land bis zu 9,8 Millionen Euro zur Verfügung stellen.

Das ist an Bedingungen geknüpft. Austermann erwartet von den Befürwortern des Projekts, dass um die Therme herum ein neuer Stadtteil entsteht (siehe Info-Kasten rechts) und es keine Konkurrenz zwischen der Schleswiger Therme und der im März eröffneten Fördeland-Therme in Glücksburg geben wird. Der CDU-Landtagsabgeordnete Johannes Callsen ist davon überzeugt, dass diese Forderungen erfüllt werden können. "In Schleswig soll eine Gesundheitstherme entstehen - das ist ein Alleinstellungsmerkmal", sagte er gegenüber unserer Zeitung.

Gemeinsam mit seinem SPD-Kollegen Holger Astrup hatte sich Callsen bei Austermann für die Förderung eingesetzt. Callsen: "Die Entscheidung ist eine tolle Botschaft für ’team vivendi’. Das gibt Planungssicherheit." Auch Astrup zeigte sich zufrieden und sah seine Prognose bestätigt, dass der Wirtschaftsminister den Thermenbau fördern werde. Jetzt sei "vivendi" am Zuge. Die Eigentümer des früheren Kasernengeländes müssten auf Investorensuche gehen, um die restlichen 30 Prozent der Thermenkosten finanzieren zu können.

Eine für die Bürger entscheidende Komponente wurde gestern bei dem Gespräch im Wirtschaftsministerium ebenfalls diskutiert: die Zukunft des Hallenbades an der Friedrich-Ebert-Straße, das zugunsten eines an die Therme angedockten neuen Sportbades geschlossen werden soll. Für das bis zu fünf Millionen Euro teure Sportbad sind laut Austermann keine Zuschüsse zu erwarten.

Der Vorsitzende der CDU-Ratsfraktion, Holger Ley, sprach von einem "Meilenstein für Schleswigs Zukunft". Man habe größten Grund zur Freude. Ley zeigte sich von der Höhe des Zuschusses überrascht. Der Unionspolitiker bekräftigte den Wunsch seiner Partei, an die Therme ein modernes Schwimmbad anzudocken. "Das ist auf Dauer betrachtet günstiger als das sanierungsbedürftige jetzige Hallenbad."

Das sah SPD-Fraktionsvorsitzender Karsten Reimer anders. Er sagte, dass das gestern vorgestellte Thermenkonzept keine Konkurrenz zum bestehenden Hallenbad sei. Man könne das Kriegsbeil zwischen den Parteien begraben, wenn die Ratsversammlung auf ihrer nächsten Sitzung am 2. Juli das Bürgerbegehren gegen die beabsichtigte Schließung des Hallenbades annähme. Mit einem 70-Prozent-Zuschuss des Landes würden die Karten in Sachen Therme neu gemischt.


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