Therme Schleswig
Presse Gesundheits-Therme Schleswig
Schleswiger Nachrichten 23. Oktober 2009
9,8-Millionen-Euro-Zuschuss für die Therme auf der Kippe
Ein weiteres Hindernis für den Bau einer Therme auf der Freiheit: Nachdem sich Ministerpräsident Peter Harry Carstensen zurückhaltend zu dem Projekt geäußert hat, scheint es auch im FDP-Landesverband Vorbehalte zu geben. Ohne Geld aus Kiel ließe sich das Projekt nicht verwirklichen.
Schleswig
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- Die Luft wird dünner für all diejenigen, die sich in Schleswig für den Bau einer Gesundheitstherme im künftigen Stadtteil auf der Freiheit einsetzen. Ausgerechnet die neue Landtagskoalition aus CDU und FDP, auf die mancher Thermen-Befürworter gesetzt hatte, könnte dem Großprojekt ein Bein stellen. Aus dem Landesverband der Liberalen gibt es Signale, sich dem vom früheren Wirtschaftsminister Dietrich Austermann (CDU) in Aussicht gestellten 9,8-Millionen-Euro-Zuschuss möglicherweise zu verweigern. Sollte es tatsächlich kein Geld aus Kiel für die Therme geben, wäre das Projekt damit wirtschaftlich und politisch tot.
Eine drohende wirtschaftliche Katastrophe würde die FDP jedenfalls nicht mitmachen, heißt es dazu aus der Landeshauptstadt. Die Liberalen fürchten einen "Kannibalisierungseffekt", wenn es in absehbarer Zeit jeweils ein Bad in Glücksburg, Flensburg und Schleswig geben sollte - auch wenn sich die Zielgruppen nach Expertenmeinung unterscheiden werden. Glücksburg und Flensburg sollen für Spaß und Aktion stehen, Schleswig setzt auf Gesundheit und Erholung. Kritiker hingegen halten eine klare Trennung der Zielgruppen für schwierig.
Im Koalitionsvertrag von CDU und FDP wird die Schleswiger Therme zwar nicht namentlich erwähnt, aber es gibt Hinweise darauf, dass sie kritisch unter die Lupe genommen wird. "Die Instrumente der Wirtschaftsförderung werden wir dort einsetzen, wo sie die größtmöglichen Impulse für Wachstum und Beschäftigung bringen", heißt es darin. Und weiter: "CDU und FDP werden das vorhandene Förderinstrumentarium der Landesregierung evaluieren und an die Bedürfnisse und Anforderungen der mittelständischen Betriebe noch stärker anpassen." Dies unterstützt auch der FDP-Kreisfraktionschef und neue Landtagsabgeordnete Carsten Peter Brodersen. Er bringt es auf den Punkt: "Es kommen alle Projekte auf den Prüfstand."
Ob dies der Therme den Todesstoß versetzen kann, ist nach Meinung der CDU keineswegs gewiss. Johannes Callsen, Schleswiger CDU-Landtagsabgeordneter und neuer stellvertretender Fraktionschef, hat dazu bisher keine kritischen Signale von den Liberalen erhalten. "Ich stehe zu den Zusagen der Landesregierung." Und das bedeutet: Das Land hat einen 9,8-Millionen-Zuschuss in Aussicht gestellt und dies an mehrere Bedingungen geknüpft. So muss der Bau der Therme einher gehen mit der Errichtung eines Hotels und Ferienparks, außerdem darf es keinen Kannibalisierungseffekt mit Glücksburg geben. Bei einer endgültigen Entscheidung will Callsen die Kassenlage des Landes berücksichtigt wissen.
Jetzt ist Schleswig am Zug. Die Stadt muss dem Land beweisen, finanziell leistungsfähig zu sein, um sich in das Thermenprojekt dauerhaft einbringen zu können. Das dürfte schwierig werden. Im aktuellen städtischen Etat klafft ein Minus von 4,1 Millionen Euro.
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