Tom Krause: Nürnberg
Presse Nürnberg
Quelle: Nürnberger Zeitung 30.10.2004
NürnbergMesse
Hotelturm wird umgeplant
Manche Höhenflüge dauern etwas länger. Die NürnbergMesse hält jedenfalls an ihren Plänen fest, ein Hotel-Hochhaus zu bauen
"Wir haben die Komplexität der Aufgabe etwas unterschätzt", so Peter Ottmann, Leiter der Presseabteilung von der Nürnberg Messe. Vor knapp einem Jahr wurden die Pläne für einen markanten 118 Meter hohen Hotelturm bei der Messe vorgestellt. Die Messe wollte zwar das Grundstück zur Verfügung stellen, aber weder als Bauherr noch als Hotelbetreiber auftreten. Der für das Projekt zuständige Architekt und Projektentwickler, Tom Krause, war noch im Februar optimistisch relativ schnell einen Investor und einen Hotelbetreiber zu finden. Das Messehotel sollte bis zur Fußballweltmeisterschaft 2006 fertig sein.
Dieser Zeitpunkt ist aber nicht mehr zu halten. "Wir sind dabei umzuplanen und das Projekt zu optimieren", so Ottmann. Bei diesem Vorhaben müsse man dicke Bretter bohren. Der Grund, dass die Suche nach einem Investor und Betreiber sich so schwierig gestaltet, liegt nach Meinung der Messe an der allgemeinen Verunsicherung, wie es mit dem Standort Deutschland weitergeht. Der Standort Nürnberg hat außerdem das Problem, dass die Auslastung des geplanten Messehotels außerhalb der Messezeiten nicht gesichert ist.
Bei der Suche nach Betreibern für das Messehotel ist die geplante Einstufung in die Vier- bis Fünf-Sterne-Kategorie kein Hindernis. "Viele Reisende und Kongressbesucher gehen nicht in ein x-beliebiges Hotel, sie wollen viel Komfort", so Ottmann. Nürnberg sei deshalb immer noch attraktiv für potenzielle Investoren, weil es hier eine Lücke gebe.
Nürnbergs Hotelszene wird sich, wenn die Messe tatsächlich fündig wird, noch erheblich wandeln. Der Neubau des NH-Hotels in der Bahnhofstraße und das neue Holiday Inn in der Engelhardsgasse werden erhebliche Kapazitäten auf den Markt bringen. Auf das Augustinerhof-Areal soll außerdem ein Luxushotel: Eine Wohnbebauung ist dort angesichts der vorgeschriebenen Abstandsflächen wirtschaftlich nicht darstellbar, deshalb wird ein Hotelbau angestrebt. fis
30.10.2004