Pleiten, Pech und Pannen: Spassbad Splash in Kürten
Kölner Stadtanzeiger 12.01.2001
Kommentar
Kürten ist pleite
Von Malte Ewert
Wenn die Gemeinde Kürten eine Firma wäre, könnte man sagen, sie ist pleite. Eine Überraschung ist das nicht. Überraschend ist lediglich, wie lange die handelnden Personen und Parteien angesichts des drohenden Konkurses die Augen verschlossen und über ihre Verhältnisse geplant haben.
Jetzt, wo das Kind in den Brunnen gefallen ist, sollen Kreis und Regierungspräsident retten, was kaum noch zu retten ist.
In Kürten hat der Brunnen auch einen Namen: Splash. Das Freizeitbad allein hat die Kommune natürlich nicht in die Pleite getrieben. Doch es steht als Sinnbild dafür, wie sich Großmannssucht und fehlendes Augenmaß eines Tages rächen, wenn nicht rechtzeitig gegengesteuert wird.
Die Fehlbeträge des Bades, das nie hätte gebaut werden dürfen, sind Jahr für Jahr mit allgemeinem Achselzucken zur Kenntnis genommen worden. Auch jetzt überwiegt bei vielen Politikern noch der Stolz, was man da doch für ein tolles Schwimmbad hat.
Eigentlich kann der Gemeinde in der jetzigen Situation nicht Besseres passieren, als dass sich Landrat und RP mit ihren Finanzen befassen. Denn diejenigen, die Kürten in den Schlamassel hinein geritten haben, erwecken nicht den Eindruck, als könnten sie es alleine schaffen, den Ort da auch wieder heraus zu holen.