Ferienresorts, Erlebnisbäder, Einkaufszentren - eine Millionen-Abzocke?

Keitum Therme

Presse Keitum Therme, Sylt-Ost (Planung: Uwe Deyle)


Quelle: bild.de 15.12.2008

Freibad-Therme bleibt Bauruine

Millionen-Pleite auf Sylt

Von KATHARINA WOLF und WOLFGANG BARTH

Sie sollte Sylts neues Prestige-Objekt werden: die Keitum-Therme. Doch statt einer modernen Wellness-Oase hat die Gemeinde nun eine brachliegende, 8,5 Millionen teure Baustelle, in der riesige Pfützen stehen ...

Seit vier Jahren sitzt die Insel nun schon auf dem Trockenen - damals wurde das einzige Freibad dichtgemacht und abgerissen. Auf dem Standort der 35 Jahre alten Anlage sollte die hochmoderne Therme entstehen.

Aber Ende Juli kündigte die zuständige Gemeinde Sylt-Ost nach monatelangem Streit sämtliche Verträge mit der Betriebsgesellschaft des Stuttgarter Planungsbüros Uwe Dyle. Das beauftragte Unternehmen erkennt die Kündigung allerdings nicht an. Wer im Recht ist, soll derzeit ein Berliner Schiedsgericht klären.

Fakt ist: Bis zu ihrer Stilllegung hat die Baustelle schon satte 8,5 Millionen Euro verschluckt. Eine Summe, die von Experten als viel zu hoch eingestuft wird. Schätzungen zufolge liegt der Ist-Wert nur bei 3,5 Millionen Euro.

Christoph Schmatloch, ehemaliger Bürgermeister der Gemeinde Sylt-Ost, zog nun drastische Konsequenzen: Um Vorwürfe zu entkräften, er hätte der Betriebsgesellschaft eigenmächtig eine Zusatz-Zahlung zugesagt, beantragte Schmatloch ein Disziplinarverfahren gegen sich selbst: "Ich habe mir nichts vorzuwerfen."


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