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Keitum Therme

Presse Keitum Therme, Sylt-Ost (Planung: Uwe Deyle)


Quelle: Sylter Rundschau 13.09.2006

Fünf Fragen zur Keitum Therme: Sole, Zahlen und neue Arbeitsplätze

Geothermie-Experten kommen am 19. September auf die Insel und werden ihr Konzept vorstellen

Keitum
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gudo

- In unserer gestrigen Ausgabe haben wir bereits fünf häufig gestellte Fragen zur Keitum Therme aufgegriffen. Hier der nächste Fragenkomplex.

Hat der Investor Zugriff auf das Grundstück?

Nein. Die Bietergemeinschaft DMA hätte eine Grundbucheintragung gern als Finanzierungssicherheit gehabt. Der überarbeitete Rahmenvertrag und Erbbaurechtsvertrag sieht nun vor, dass sich aus dem Bau und Betrieb der Therme keine Rechte auf das Grundstück ableiten lassen. Das war ein zwingendes Kriterium der Gemeinde bei den Nachverhandlungen.

Wie viele neue Arbeitsplätze werden entstehen?

Für die Keitum-Therme werden nach gegenwärtigem Stand 30 Mitarbeiter eingestellt (ohne das geplante Gesundheitszentrum).

Auf welche Sole wird man zurückgreifen?

Im ersten Schritt hat man auch weiterhin das Ziel, möglichst Sylter-Sole als authentisches Heilmittel einzusetzen. Das bisherige Angebot der Sylt-Quelle soll laut Bürgermeister Christoph Schmatloch allerdings "noch deutlich über dem marktüblichen Preisen" für Sole liegen.

Welche Rolle spielt in diesem Zusammenhang der Begriff Geothermie?

Die umweltfreundliche Methode, ein Gebäude mit Wärme aus der Erde zu heizen oder aber im Sommer auch zu kühlen, könnte auf Sylt durch eine Nutzung der Geothermie erreicht werden - und damit teure fossile Energieträger wie Erdgas oder Öl ersetzen. Ein Nebenprodukt dabei ist dann die Sole. Realisiert worden ist das ganze bereits in Erding (bei München). Deshalb werden Experten des Zweckverbandes für Geothermie Erding und der Saar Energie am 19. September auf die Insel kommen, um über die Erfahrungen und Erfolge in Erding zu berichten. (Weitere Informationen im Internet unter www.geowaerme-erding.de).

Die Betreiber der Keitum Therme sind bereits heute vertraglich verpflichtet, eine solche spätere Erdwärme und Sole einzusetzen, sofern dies zu Kostensenkungen führt.

Gibt es Zahlen, die nach Ende der europaweiten Ausschreibung und der Entscheidung für die Deyle-Gruppe nun offiziell an die Öffentlichkeit dringen dürfen?

Laut Kurdirektor Uwe Winter habe die letzte Kalkulation des Mitbewerbers Kannewischer für Therme/Sauna im ersten Jahr bei 143 000 Besuchern, im vierten Jahr bei 155 000 Besuchern gelegen. Für das Freibad wurden 51 000 Besucher eingeplant.

Dem gegenüber lag das ultimative Angebot der Bietergemeinschaft für Therme/Sauna im ersten Jahr bei 121 000, im vierten Jahr bei 132 000 Besuchern. Deyle rechnet im Freibad mit 30 000 Besuchern. Diese Angaben entstammen den verbindlichen Angeboten der Bieter - genauso, wie das folgende von Sylt-Ost jährlich zu zahlende Nutzungsentgelt für das Schwimmbad: Während das Unternehmen Kannewischer 225 000 Euro gefordert habe, habe man sich mit der Deyle-Gruppe auf 185 000 Euro verständigen können.


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