PPP: Pleiten, Pech und Pannen - Freizeitbad GalaxSea Jena
Presse Freizeitbad GalaxSea in Jena
Ostthüringer Zeitung 31. 08. 2002
Chef der Bädergesellschaft Jena muss seinen Hut nehmen
Von OTZ-Redakteur Lutz Prager Jena. Das neue Freizeitbad "GalaxSea" in Winzerla hat einen klassischen Fehlstart hingelegt. Statt 1 000 Besuchern pro Tag kamen seit der Eröffnung im März 2002 nur durchschnittlich 560 Gäste. Nun muss der Geschäftsführer der Jenaer Bäder & Freizeit GmbH, Robert Rauschelbach, seinen Hut nehmen. Rauschelbach legt zum 1. Oktober 2002 sein Amt nieder.
Martin Fürböck, Geschäftsführer der Technischen Werke Jena, räumte ein, dass das Tarif-Konzept des Bades von Anfang an nicht gestimmt habe. Die Planungsgesellschaft "Montemare" sei davon ausgegangen, dass der GalaxSea-Besucher einen ganzen Tag "Urlaub" im Spaßbad verbringt. Tatsächlich bleibt die Masse der Jenaer aber nur ein bis vier Stunden, was vom Kauf der teuren Tageskarten, auf der die Kalkulation beruhte, abhielt. Trotz mehrerer tariflicher Nachbesserungen änderte sich daran auch in den letzten Monaten nichts.
Wie es in der gestern abgegebenen gemeinsamen Erklärung von Fürböck, Rauschelbach und Bäder-Beiratsvorsitzenden Dr. Albrecht Schröter heißt, habe es schon seit Monaten Meinungsverschiedenheiten zwischen beiden Seiten gegeben. Letztlich habe man sich auf kein gemeinsames neues Konzept einigen können.
Fürböck und Schröter zollten Rauschelbach, der ab 1998 die Bäder & Freitzeit GmbH aufgebaut hatte, Dank für seine bisher geleistete Arbeit. Rauschelbachs Nachfolger, der noch nicht gefunden ist, soll ein komplett neues Tarifkonzept entwickeln, um die Jenaer doch noch in Scharen in das schöne Bad zu locken.
Kommissarisch wird Uwe Friedrich, Geschäftsführer der Jenaer Nahverkehrsgesellschaft und Prokurist der Technischen Werke die Geschäftsführung der Bädergesellschaft übernehmen. Uwe Vetter ist für die Technik und Barbara Kirchner für das Marketing zuständig.