Tropenbad Waikiki Glücksburg
Presse Waikiki Glücksburg
Flensburger Tageblatt 20.09.1999 - Leserforum
Gesamtkonzept für das Kurzentrum
Planungen Spaßbad Glücksburg
Wir bedauern, daß die Stadt Glücksburg weiterhin an einem illusionärem Konzept der Firma "Aqua Planet", nämlich eine Freizeitparkanlage mit "Rutschenturm und Tauchturm, Saunalandschaft, Solarium, Fitness-Beautyabteilunq, Physiotherapie, Sprudelbäder mit Lagunenbereich, Kinderparadies mit Spieleinrichtungen, Schank- und Speisewirtschaften, Reisebüro und Ladenbereich" festhält. Mit der Vorlage völlig überzogener, utopischer Besucherzahlen, ebenfalls von einer Firma vorgelegt, der andernorts bereits der Staatsanwalt im Nacken sitzt, will der Bürgermeister den Glücksburgern Bürgern und Gewerbetreibenden ein Bauvorhaben schmackhaft machen, das selbst in großen Städten abgelehnt wurde.
Unangenehm fällt hier auf, daß im Moment angeblich nur noch „Rahmenbedingungen" geschaffen werden sollen, während die „Waikiki"-Pläne schon auf dem Schreibtisch liegen.
Wir bedauern ebenfalls, daß der Bürgermeister nicht willens oder in der Lage war, negative Erfahrungen in Glücksburg mit großen Bauvorhaben (z.B. das Kurparkhotel) in die Planungen einfließen zu lassen und auch nicht bereit ist, Szenarien für den Fall des Scheiterns eines privaten Betreibers einer Freizeitindustrieanlage im Ortsteil Sandwig zu entwickeln. Etwas mehr Weitblick sollte hier erwartet werden können.
Erstaunt hat uns u. a. eine gewisse Ratlosigkeit bzgl. einer möglichen Pflicht zur Umweltverträglichkeitsprüfung des Vorhabens. Vielleicht haben jedoch entsprechende Gesetze und Empfehlungen zu ihrer Umsetzung noch keinen Einzug ins Glücksburger Rathaus gefunden.
Verwundert hat uns auch, daß nach all den teils kontroversen Diskussionen und den vielen Informationen, die wir vielen Stadtvertretern und auch Bauausschußmitgliedern übergeben haben, keine Fragen aus diesem Kreis an den Bürgermeister zu hören waren.
Auch die "Bürger gegen ein Großbad in Glücksburg" begrüßen die Anstrengungen der Stadt, eine Lösung für das Wellenbad zu finden. An allererster Stelle sollte hier jedoch die Entwicklung eines Gesamtkonzeptes für das sogenannte "Kurzentrum" stehen, in das ein attraktives Bad für jung und alt in einer angemessenen Größe eingebunden wird. Für solch ein Konzept sind allerdings seriöse Marktanalysen und unabhängige Gutachten zwingend erforderlich, ebenso wie das Gespräch mit den Bürgern und Nutzern des jetzigen und künftigen Bades.
In diesem Zusammenhang begrüßen wir die Initiative des Bürgermeisters, das Gespräch mit betroffenen Bürgern im Rahmen einer Bürgerversammlung zu suchen. Bei solch einem Gespräch sollten allerdings auch Alternativen zur Entlastung des Haushaltes erörtert werden, wie z.B. die Abschaffung bzw. Privatisierung der Kurverwaltung, die ebenfalls seit Jahren nicht aus den roten Zahlen kommt.
EBBA MAHLER
Glücksburg
Nun scheint auch Glücksburg erkannt zu haben, daß es besser ist, Verhandlungen mit einem Partner zumindest auf Eis zu legen, bis der böse Vorwurf krimineller Aktivitäten ausgeräumt ist. Bedenklich bleibt meines Erachtens, daß in jedem Fall die Bauleitplanung, die ja auf den von "Aqua-Planet" vorgelegten Zahlen (die in ähnlichen Größenordnungen auch in viel größeren Städten vorgelegt und dort bezweifelt wurden) beruht, ungeachtet der Seriosität des Planers und Partners fortgesetzt werden soll. Dieser will uns glauben machen, daß Glücksburg mit einem "Waikiki" mehr Gäste anziehen wird als z.B. Scharbeutz, und daß das für einen wirtschaftlichen Betrieb notwendige Minimum an Gästen immerhin fast das doppelte der Gästezahl in der Holstentherme Kaltenkirchen. betragen würde.
Im Interesse Glücksburgs, seiner Bewohner und eines vertraglichen, angepaßten Fremdenverkehrs kann ich nur hoffen, daß die Stadt nicht die baurechtlichen Voraussetzungen für ein Desaster wie in Zeulenroda schafft. Gelegentliches "über den Tellerrand schauen" kann in diesem Falle sicher nicht schaden.
REIMER BACKEN
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