Fördeland Therme Glücksburg
Presse Fördeland Therme Glücksburg
Flensburger Tageblatt vom 05.06.2009
Fördeland Therme: Vertrag mit Uwe Deyle aufgelöst
Städtische Bad GmbH übernimmt vorerst die Leitung des Erlebnisbads / Zukunft ungewiss / Betriebsstrategie soll mit Flensburg abgestimmt werden
Glücksburg
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sh:z
- Herber Schlag für Glücksburg: Exakt zum Start in die Hauptsaison verliert mit der Fördeland Therme das touristische Aushängeschild des Ostseebads seinen Betreiber. "Die Deyle Gruppe und die Stadt Glücksburg haben sich entschlossen, den Betreibervertrag einvernehmlich aufzulösen", teilte die städtische Bad-Gesellschaft gestern Nachmittag mit. Und zwar rückwirkend zum 1. Juni. Die Zukunft des 14 Millionen Euro teuren Erlebnisbads, das vom Land mit 7,5 Millionen Euro gefördert wurde, ist damit schon gut zwei Jahre nach der Eröffnung ungewiss.
Zu dieser prekären Situation hätte es gar nicht kommen dürfen. Denn laut Ausschreibung sollte der Stuttgarter Unternehmer Uwe Deyle die Therme nicht nur bauen, sondern auch 25 Jahre lang betreiben. Dies sei vertraglich wasserdicht abgesichert, beteuerten noch vor wenigen Monaten die Verantwortlichen der Erlebnisbad GmbH. Deshalb hatte diese gegen die Vertragskündigung Uwe Deyles zum 1. April 2009 geklagt.
Das Ergebnis dieser juristischen Auseinandersetzung wollten gestern weder der Aufsichtsrat noch Stadtrat John Witt als Geschäftsführer der Bad GmbH näher erläutern. Fest steht, dass Uwe Deyle es geschafft hat, den Vertrag für den Betrieb des Bades mit rund 40 Mitarbeitern 23 Jahre vor seinem Ablauf aufzulösen.
"Dieser Schritt ist mir sehr schwer gefallen. Die Therme ist für mich ein Herzensprojekt - ich bin stolz auf das Team, das sie auf die Erfolgsspur geführt hat", sagte Deyle gestern. Ganz dicht an der schwarzen Null sei das Bad mit 200 000 Besuchern in den vergangenen zwölf Monaten gewesen. Doch diese positive Entwicklung hätte laut Deyle schon bald ein jähes Ende genommen - und zwar durch das Bad, das derzeit in unmittelbarer Nachbarschaft auf dem Flensburger Campus in die Höhe wächst. Gut ein Drittel der Besucher des Glücksburger Bads kommen aus Flensburg. "Ohne diese kann die Therme nicht wirtschaftlich betrieben werden", betonte Deyle. Den Schwarzen Peter für diese trüben Aussichten sieht er weder beim Land noch in Glücksburg. "Niemand konnte vorhersehen, dass Flensburg ein Sportbad ausschreibt und sich für den Bau eines Erlebnisbades entscheidet", sagte Deyle.
Durch den Bau des Flensburger Bads hätten sich die Grundlagen für eine langfristig erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen der Deyle-Gruppe und der Stadt Glücksburg verändert, teilt auch die Glücksburger Bad-Gesellschaft mit. Diese wird nun vorerst den Betrieb der Fördeland Therme übernehmen, vorerst ohne Entlassungen. Ende Juni wollen Aufsichtsrat und Gesellschafter dann die Zukunftsstrategie für das Glücksburger Erlebnisbad festlegen - möglichst in Abstimmung mit der Stadt Flensburg. Das deutet auf einen gemeinsamen Betreiber für beide Bäder hin. Uwe Deyle wird dies nicht sein. ANJA WERNER
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