Ferienresorts, Erlebnisbäder, Einkaufszentren - eine Millionen-Abzocke?

Fördeland Therme Glücksburg

Presse Fördeland Therme Glücksburg


Flensburger Tageblatt 01.10.2005

Erlebnisbad-Baustelle eröffnet

Dem Förderbescheid folgen Taten: Seit gestern wird das Erlebnisbad gebaut. Der Generalunternehmer kommt aus Berlin.

Glücksburg

- Endlich rollt der Bagger am Erlebnisbad! Als erstes packt seine mächtige Schaufel den Namenszug des alten Meerwasserwellenbades. Dann reißt sie die Buchstaben vom Eingangsportal des maroden, seit Jahren leer stehenden Betonkomplexes, nagt sich danach weiter ins massive Mauerwerk. "Mir fehlen die Worte, um meine Freude auszudrücken", sagt Bürgermeister John Witt. "Das ist für die Stadt und die Region ein wirklich bedeutender Tag", ergänzt Dirk Petersen. Der gebürtige Glücksburger vertritt die Stuttgarter Unternehmensgruppe "Deyle", unter deren Regie das neue Erlebnisbad errichtet und betrieben wird. Seit gestern wird an dem Groß-Projekt gebaut, seit gestern gibt es mit der Firma Bateg aus Berlin auch einen Generalunternehmer.

"Bis Mitternacht musste noch gezittert werden", sagt Dirk Petersen. Doch weder bei Deyle in Stuttgart noch im Glücksburger Rathaus landete bis zum Ende der Einspruchsfrist ein Fax, das den Baustart noch hätte verhindern können. Fünf Jahre wurde an dem 14,2 Millionen Euro teuren Projekt geplant, über viele Hürden und Ausschreibungs-Patzer hinweg. "Hinter uns liegt ein harter, steiniger Weg. Einige Male waren wir praktisch aus dem Projekt raus", sagt John Witt. "Besonders dem unerschütterlichen Einsatz des Bürgermeisters ist es zu verdanken, dass wir heute hier stehen", betont Detlev Steckmeister, Aufsichtsratsvorsitzender der Erlebnisbad-Gesellschaft.

"Wir freuen uns sehr über diesen tollen Auftrag und das Vertrauen, das in uns gesetzt wird", sagt Erdal Cakir. Seit gestern Mittag ist er der Projektleiter für den Bau der Seerosentherme. Frisch und motiviert - trotz frühmorgendlicher Anreise aus Berlin - erläutert der junge Diplom-Ingenieur von Bateg den Fortgang des Projekts, für das zehn Millionen Euro von Stuttgart nach Berlin überwiesen werden. Dem Abbruch werden Schadstoffanalysen vom Untergrund und Erdarbeiten folgen. "Parallel dazu werden die einzelnen Gewerke ausgeschrieben", erläutert Cakir. Von den rund 60 Aufträgen sollen möglichst viele in der Region bleiben. Dieser Vorsatz wurde bereits beim Abbruch umgesetzt, der von der Firma Balzersen aus Harrislee vorgenommen wird. Die Grundsteinlegung soll im November, das Richtfest im April kommenden Jahres gefeiert werden. "Wir werden die vereinbarte Bauzeit von 15 Monaten einhalten", betont der Projektleiter. Eröffnet wird die Seerosentherme, in die öffentliche Fördermittel von 7,5 Millionen Euro fließen, am 26. März 2007.

"Dieses Projekt bringt eine große Verantwortung gegenüber der ganzen Region mit sich", sagt Dirk Petersen. Auch für die Bereitschaft, das finanzielle Risiko mit zu tragen. Im Zuge einer defizitären Entwicklung ist der Betreiber selbst allerdings in der größeren Bringschuld. Doch ist die Bürgschaft von Deyle über 500 000 Euro aufgebraucht, sind Glücksburg, Flensburg und der Kreis gefordert.

Zum knapp 5000 Quadratmeter großen Bad- und Wellness-Komplex sollen ein Sportbecken, eine großzügige Saunalandschaft mit Aroma-Dampfbädern und eigenem Garten, eine Thermenhalle in Kuppelform sowie ein Kinderbecken zählen. In einem von großen Glasflächen dominierten Neubau wird es zudem ein Restaurant und eine Saunabar geben.

ANJA WERNER


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