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Quelle: Fränkischer Tag 01.10.2000

Erlebnisbad: Mutmaßungen und Missstimmung

Gerhard Meixner (Grüne) und Oberbürgermeister Franz Stumpf im Clinch - Scheitert Projekt an Finanzen?

FORCHHEIM. Mutmaßungen und Missstimmungen erzeugte das Thema "Erlebnisbad" in der Ratssitzung am Donnerstag. Dabei gerieten Oberbürgermeister Franz Stumpf und Gerhard Meixner (Grüne) heftig aneinander.

Meixner mahnte beim Oberbürgermeister zeitnahe Beschlüsse an und erinnerte daran, dass zum Ganzjahresbad (oder Erlebnisbad) seit November 1998 "ein Beschluss im Raum steht und alles ausgiebig vorberaten ist." Statt einer Lösung, würde von der Verwaltung das Gespräch mit fragwürdigen Investoren gesucht.

Stumpf, der sich schon vorher gegen den Vorwurf der Geheimniskrämerei im Zusammenhang mit der Bad-Diskussion gewehrt hatte, ging hoch: Er verbat sich Meixners Mutmaßungen und fühlte sich plötzlich an das Thema "Rechtsextremismus" erinnert: Auch die Weimarer Republik sei an Mutmaßungen gescheitert. Bemerkenswert fand der Grüne-Politiker daran nur, dass ihm der Oberbürgermeister nach diesen Vorwürfen keine Entgegnung zuließ.

Wahrscheinlich ist aber, dass das Ganzjahresbad eher an den Finanzen des Haushaltes als an Mutmaßungen scheitert.

Die Kosten für die Kläranlage haben sich mittlerweile auf über zehn Millionen gesteigert, der Marktplatz werde mit drei Millionen, der Omnibusbahnhof mit zwei Millionen zu Buche schlagen, rechnete Stumpf vor und beim Krankenhaus "ist auch noch nicht alles in trockenen Tüchern."

Daher forderte Stumpf "Realitätssinn: Wer soll ein Ganzjahresbad für 15 Millionen DM bezahlen?"

Dennoch sei allerhöchste Eile geboten, die Bäderfrage zu entscheiden, sagte Sigi Schubert (SPD), denn die Funktionsfähigkeit sowohl des Hallen- als auch des Freibades sei bedroht.

Die bloße Renovierung der beiden Forchheimer Bäder würde (laut Schätzungen) sieben Millionen DM kosten.

roe

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