Ferienresorts, Erlebnisbäder, Einkaufszentren - eine Millionen-Abzocke?

Flensburg: Trigon / C + T Development Südermarkt-Passage (Flensburg-Galerie)

Quelle: Flensborg Avis 13.01.2004

Trigon soll nochmals Rede und Antwort stehen

Planungsausschuss befasst sich heute mit der geforderten Erweiterung des Media-Marktes, die immer noch für Unruhe sorgt.

FLENSBURG. Heute um 16 Uhr wird die Südermarktpassage wieder Thema im städtischen Planungsausschuss sein. Dort nämlich soll beschlossen werden, dass der Media-Markt seine Verkaufsflächen im Citti-Markt um 1000 Quadratmeter erweitern darf - eine Bedingung des Metro-Konzerns dafür, sich in der neuen Passage am Südermarkt anzusiedeln.

Obwohl Oberbürgermeister Hermann Stell und Flensburgs Chef-Stadtplaner Peter Schroeders kürzlich signalisierten, dass diesem Wunsch nichts im Wege stehe, gibt es immer noch Unruhe um diese Metro-Forderung.

"Ich werde dagegen stimmen und auch in meiner Partei Werbung dafür machen. Ich meine, Metro pokert zu hoch", sagt Stephan Menschel (SPD), Vorsitzender des Planungsausschusses. Eine Ausweitung des Citti-Marktes widerspreche der beabsichtigten Stärkung der Innenstadt.

Beim SSW stösst Menschels Haltung auf Kopfschütteln. "Ich verstehe nicht, was die SPD damit erreichen will ausser einer weiteren Verzögerung der ganzen Sache, wenn es zur ersten Lesung kommt. Ich verstehe aber auch den Metro-Konzern nicht", sagt Fraktionsvorsitzender Gerhard Maas.

Zeit nutzen

Die Forderung des Metro-Konzerns nach einer verbindlichen Zusage kann - wenn sie denn politisch akzeptiert wird - erst nach Durchlauf des ordnungsgemässen Verwaltungsganges inklusive Bürgeranhörung erfüllt werden. Der Satzungsbeschluss wird frühestens auf der Ratsversammlung am 3. März gefasst.

Trigon will die Zeit bis dahin dafür nutzen, bei den Verhandlungen mit den beteiligten Bauunternehmen weiter zu kommen.

"Es ist ein weiter Weg bis zur Unterzeichnung eines Generalunternehmer-Vertrages", sagt Trigon-Bezirksleiterin Maria Koopmann.

Sie bestätigt, dass der bisherige Projekt-Manager Jens-Henning Ketter "nicht mehr für Trigon tätig" sei. Ketters Nachfolgerin werde im März präsentiert; Gründe für das Ausscheiden Ketters will Koopmann nicht nennen. "Er war ein sehr guter Projektmanager", sagt sie. Der komplette Bauantrag für die Passage werde noch pünktlich in dieser Woche eingereicht.

Abgehakt?

Für den Planungsaussschuss sind das Hin und Her um die Passage und letztlich auch die Verabschiedung Ketters Grund genug, Maria Koopmann noch einmal einzuladen. Dahinter steckt auch der Verdacht, dass die Probleme um die Erweiterung des Media-Marktes doch nur vorgeschoben sein könnten.

"Ob Trigon die Südermarktpassage insgeheim abgehakt hat oder nicht, möchten wir am 20. Januar gerne von Frau Koopmann direkt erfahren", sagt Stephan Menschel.

Dirk Thöming