CampusBad Flensburg
Flensburger Tageblatt 01.12.2009
Schwimmer machen Druck
Zu teuer: Vereine befürchten reduzierte Hallenzeiten im Campusbad / Stadt soll Mehrkosten übernehmen
Flensburg
Es sollte alles besser werden. Mehr Raum und Zeit fürs Training, mehr Wettkämpfe: Hoffnungen, die die Schwimmvereine der Eröffnung des Campusbads sehnsüchtig entgegen blicken ließen. Und die der Förderverein Schwimmen Flensburg jetzt massiv gefährdet sieht: "Ich befürchte, dass unsere Interessen nicht ausreichend berücksichtigt werden und wir trotz der Tatsache, dass Flensburg ein neues, attraktives Bad erhält, dessen Möglichkeiten nicht nutzen können", sagt der FSF-Vorsitzende Andreas Dethleffsen.
10 statt 5 Euro pro Bahn und Stunde, statt 14 Wettkampftagen im Jahr (wie 2009) nur noch 10: Sollten die zwischen Stadt und Badbetreiber Wolfgang Tober (Aqua Vital) ausgehandelten Nutzungsvereinbarungen umgesetzt werden, müssten die Sportschwimmer ihr Angebot möglicherweise sogar reduzieren, schlägt der FSF Alarm.
In einer Resolution an Stadtpräsident Christian Dewanger fordert der Interessenverband Verwaltung und Betreiber darum jetzt auf, bei Nutzungszeit und Bahnenzahl den "Status Quo zu gewährleisten". Nachdem an der Bahnhofstraße für eine 25-Meter-Bahn 4,25 Euro fällig wurden, habe der FSF für das Campusbad 5 Euro angeboten. Bleibe es aber dabei, dass sich die Kosten nach der Bahnenlänge richten, müssten die Vereine doppelt so viel zahlen. Dethleffsen: "Das können wir uns nicht leisten."
Nicht aufbringen könnten die Vereine auch das Geld für vier weitere Wettkampftage. Zehn seien - auch mit Vertretern des Kreis-Schwimm-Verbandes - verabredet gewesen. "Die IG Hallenbad hat später gegenüber dem Oberbürgermeister 14 Tage angemeldet", so Dethleffsen, ohne dass dies jedoch in den Verhandlungen mit dem Betreiber berücksichtigt worden sei. Deren Kosten - plus die Einnahmeausfälle durch die reduzierte Bahnenmiete - von insgesamt 20 000 bis 25 000 Euro solle die Stadt tragen, wünscht sich der FSF - "um den Vereinen weiterhin eine vernünftige Arbeit zu erleichtern". Weitere Forderungen der Sportler: ein Raum für Fitnessgeräte, die Beibehaltung des Sonntags-Trainings für die DLRG sowie die Möglichkeit, bei Wettkämpfen selbst Kuchen und Getränke zu verkaufen.
Heute befasst sich der Hauptausschuss mit dem Thema, morgen tagt der Hallenbadbeirat. "Vorher beziehen wir dazu keine Stellung", sagte Rathaussprecher Thomas Hansen.
Julia Boecker
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