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Flensburger Tageblatt 04.02.2008

Hallenbad: Rückenwind für Flensburger Konzept

Die FDP hat sich als erste Ratsfraktion klar auf die Seite des Flensburger Investoren für den Bau des Hallenbads auf dem Campus gestellt. Auch der sportpolitische Sprecher der CDU plädiert für den Entwurf von Sven Olsen, der selbst nicht Stellung nehmen wollte. SPD und SSW haben sich zwischen den beiden verbliebenen Konzepten noch nicht entschieden.

Flensburg
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sh:z

- Das beste Konzept für den Bau des Hallenbads auf dem Campus sollte an sich zum jetzigen Zeitpunkt feststehen. Doch - wie berichtet - auch nach der interfraktionellen Ratsversammlung in der vergangenen Woche gibt es noch zwei Baupläne - mit erheblichen Unterschieden mit Blick auf Qualität und Finanzierung. Die FDP-Ratsfraktion hat sich am Wochenende per schriftlicher Mitteilung klar hinter den Flensburger Investor gestellt. "Das Konzept des einheimischen Bewerbers ist sowohl qualitativ hochwertig, als auch mit der Universität auf die städtischen und studentischen Gegebenheiten optimal abgestimmt", teilt Fraktionschefin Meike Bruhns mit, die zudem betont, dass auch das Finanzierungs-Konzept des regionalen Investors auf soliden Füßen steht, damit sind alle wichtigen Kriterien laut Bruhns erfüllt.

CDU, SPD und SSW sehen dagegen noch Klärungsbedarf - vor allem mit Blick auf die finanziellen Eckdaten, vor allem mit Blick auf den immensen Unterschied des Betriebskosten-Zuschusses, den die Stadt jährlich an den privaten Erbauer und Betreiber des neuen Hallenbads zahlen will und muss. Das jährliche Defizit des derzeitigen Hallenbads beträgt rund 700 000 Euro, zusätzlich müssten nicht unerhebliche Summen in die Sanierung investiert werden, auf die mit Blick auf den Neubau verzichtet werden. Im Rahmen des derzeitigen Defizits liegt der Zuschuss-Bedarf des heimischen Investors. Doch das zweite Konzept, hinter dem ein großer Finanz-Dienstleister von außerhalb steht, sieht lediglich ein Siebtel dieser Summe als jährlichen Zuschuss vor. Wie ist ein solcher Unterschied möglich?, fragen sich die Ratsfraktionen. Wird in dem Konzept des auswärtigen Bewerbers ein Kaufpreis genannt, der deutlich über dem tatsächlichen liegt, der Überschuss dann angelegt und die Zinserträge auf den städtischen Zuschuss angerechnet? Oder gibt es Angebote, die klar in Richtung Spaßbad gehen, was mit Blick auf den Konkurrenzschutz für die Glücksburger Fördeland Therme explizit verhindert werden sollte. Dadurch würden sich dem Betreiber auf der Einnahmen-Seite ganz andere Möglichkeiten bieten als beim Betrieb eines Sportbads. Diese beiden Vermutungen wurden nicht öffentlich geäußert. Letztgenannte könnte daraus resultieren, dass in der Ausschreibung versäumt wurde, den Begriff Sport- und Freizeitbad unmissverständlich zu definieren.

SPD-Fraktions-Chef Rolf Helgert sieht ein Ausschreibungs-Defizit auch in der Tatsache, dass eine Absprache mit der Universität nicht obligatorisch verlangt wurde. Dass der Flensburger Investor dies im Gegensatz zum anderen Bewerber intensiv getan hat, sei ein deutlicher Vorteil. "Für den qualitativ hochwertigen Entwurf des Investors Sven Olsen spricht auch die sehr gute Integration in den Universitäts-Betrieb", betont Helgert. Der SPD-Chef bedauert zudem einige "große Verfahrensmängel" auf der Suche nach dem besten Konzept für den Bau des neuen Hallenbads. "Doch diese werden von der Verwaltung sicher noch geheilt werden können und müssen", sagt Helgert. Seine Fraktion habe sich im Gegensatz zur FDP aber noch nicht für einen der beiden Vorschläge entschieden. Ebenso verhält es sich bei der SSW-Fraktion. "Es gibt viele offene Fragen, die hoffentlich bis zur Ratssitzung Ende Februar geklärt werden können", sagt Fraktions-Chef Gerhard Bethge.

Auch das Lager der CDU habe sich noch nicht entschieden, aber die Tendenz zeigt bei den Christdemokraten ebenfalls in Richtung des Olsen-Konzepts. "Als sportpolitischer Sprecher werde ich meiner Fraktion empfehlen, für diesen Vorschlag zu stimmen", sagt Christoph Meißner. Für den heimischen Bewerber spreche die Qualität, die enge Kooperation mit der Universität, das solide Finanzkonzept und der Konkurrenzschutz für das Glücksburger Bad. Neben der Fördeland Therme gibt es noch ein Erlebnisbad in Damp und bald eine Therme in Schleswig. "Wenn in Flensburg nicht ein reines Sportbad gebaut wird, öffnen wir dem Kannibalismus Tor und Tür, alle Bäder werden das nicht überleben", betont Meißner. Sven Olsen wollte sich mit Blick auf das laufende Verfahren auf Rückfrage weder persönlich äußern noch bestätigen, dass er einer der beiden Bad-Investoren ist. ANJA WERNER


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