Ferienresorts, Erlebnisbäder, Einkaufszentren - eine Millionen-Abzocke?

CampusBad Flensburg

Flensburger Tageblatt 11. Oktober 2008

Ein richtiges Sportbad für den Campus

Flensburg
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sh:z

- Es war für die mehr als 1500 aktiven Schwimmer in den Flensburger Vereinen ebenso eine gute Nachricht wie für die Studenten auf dem Campus. Freizeitschwimmer durften sich ebenso freuen wie Familien, die im alten Hallenbad an der Bahnhofstraße immer wieder um Schwimmsport und Badespaß konkurrierten.

Seitdem die Ratsversammlung im Frühjahr den Weg für das Sportbad mit Spaßfaktor auf dem Hochschulcampus freigemacht hatte, steht fest: Auf acht 50-Meter-Bahnen werden sie alle mehr Raum finden, ihrem Sport und Vergnügen nachzugehen als auf bislang fünf 25-Meter-Bahnen. Mit dem Bau des Bades auf dem Campus, dessen Spatenstich für Jahresbeginn geplant ist, entsteht das erste Hallenbad mit 50-Meter-Bahn nördlich des Nord-Ostsee-Kanals. Und auch über die deutsch-dänische Grenze muss man schon ziemlich weit nach Norden fahren, um so ein wettkampftaugliches Bad anzutreffen - mit einer verschiebbaren Start- und Wendebrücke.

Hier sollen große Wettkämpfe und Meisterschaften stattfinden - und so auch dem Schwimmsport in der Region Rückenwind geben. Wo der Schwerpunkt des Sportbades mit Spaßanteilen liegt, zeigt auch die Wasseraufteilung: Sport- und Lernschwimmbecken sollen mehr als 80 Prozent der gesamten Wasserfläche ausmachen. Michael Draeger und Andreas Dethleffsen vom neugegründeten Förderverein Schwimmen Flensburg sind jedenfalls zuversichtlich: "Wenn die Rahmenbedingungen stimmen, erwarten wir schon einen Aufschwung für den Schwimmsport, auch mit Sogwirkung nach Norden", sagt Draeger. Es wird bereits nachgedacht über eine stärkere Zusammenarbeit mit dänischen Vereinen - und über mehr Kooperationen mit Sportstudenten als Trainer für die Nachwuchsschwimmer. Schwimmen sei eben ein sehr trainingsintensiver Sport, erklärt Draeger: "Wenn junge Fußballer zwei oder dreimal pro Woche trainieren, ist für elfjährige Schwimmer schon vier- bis sechsmal nicht ungewöhnlich."

Nicht alles, was Sport- und Freizeitschwimmer sich wünschen, können die verschuldete Stadt Flensburg und der private Betreiber Commerzreal finanzieren. Deshalb ruft der gemeinnützige Förderverein Schwimmen Flensburg die Bürger heute zur Unterstützung auf: Mit eingeworbenen Spenden sollen von Fitnessgeräten bis zur großen Anzeigetafel jene sportlichen Extras finanziert werden, die die Sogwirkung des Sportbades noch verstärken.

Es wäre nicht das erste Mal, dass das Bürgerengagement der Flensburger den Neubau eines modernen Hallenbades unterstützt. Rund 300 000 des mehr als zwei Millionen Mark teuren Hallenbads von 1963 kamen durch private Spenden zusammen.

Übrigens: Auch die Frühförderung der ganz Kleinen dürfte durch das neue Bad einen deutlichen Schub erfahren: Derzeit können gerade 200 Kinder pro Jahr mit dem Seepferdchen-Abzeichen ihre Schwimmtauglichkeit unter Beweis stellen, berichtet Michael Draeger. Sie sind dann durchschnittlich viereinhalb Jahre alt. Auch das ist bislang ein echtes Problem, bestätigt Draeger: "Wir haben lange Wartezeiten für die Kinder."

carlo JollyGerhard Nowc


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