CampusBad Flensburg
Flensburger Tageblatt 10. Februar 2010
Campusbad: Einigung zwischen Stadt und Schwimmern
Flensburg
Sieben Wochen vor dem Anbaden haben sich die Wogen geglättet: Im Konflikt um die künftige Nutzung des Campusbades haben sich Stadtverwaltung und Interessengemeinschaft Hallenbad, die die Belange der Flensburger Schwimmsportvereine vertritt, nach Angaben der IG jetzt "einvernehmlich" auf eine neue Belegungsstruktur geeinigt.
Hauptstreitpunkt zwischen den Schwimmern und der Verwaltung, die mit Badbetreiber Wolfgang Tober (Aqua Vital) die Nutzungsvereinbarungen aushandelt, waren die Mietzeiten und -kosten. "Im Hinblick auf die Nutzungsdauer behalten einige Vereine den Status quo, andere bekommen mehr Trainingszeit als im alten Bad", sagt Michael Draeger, IG-Sprecher und Vorsitzender des Flensburger Schwimmklubs. Nicht abschließend geklärt seien die - für die Vereine ungünstigen - früheren Trainingsstunden am Nachmittag. "Alle Vereine müssen sich auf andere Zeiten einstellen."
Der Montag bleibt weiterhin allein den Sportschwimmern vorbehalten; am Wochenende ist das neue Bad für sie jedoch tabu. Das gelte auch für die Flensburger DLRG, die bisher vor allem sonntags trainiert hatte. Ob und wann die Rettungsschwimmer aus dem Kreisgebiet auf dem Campus baden gehen dürfen, müsse der DLRG-Kreisverband mit Aqua Vital selbst verhandeln. Fest steht: Mit der jährlichen Pauschale von 100 000 Euro für 90 000 Schul- und Vereinsschwimmer bezuschusst die Stadt künftig ausschließlich Flensburger Nutzer.
Auch im Streit um die höhere Bahnenmiete für das 50 Meter lange Sportbecken sei Draeger zufolge ein Kompromiss gefunden worden, mit dem die Vereine "leben" könnten. Rathaussprecher Thomas Hansen nennt als neue Gebühr für die gesamte Bahnenlänge 7 Euro, für die halbe würden 4,50 Euro (gegenüber pauschal 4,25 Euro an der Bahnhofstraße) fällig. Für großen Protest der Schwimmer hatte die ursprüngliche Forderung der Stadtverwaltung gesorgt, künftig 10 Euro pro 50-Meter-Bahn und Stunde zu verlangen.
Hohe Wellen hatte bis zuletzt die Auseinandersetzung um die Nutzung des Lehrschwimmbeckens geschlagen. Inzwischen sei immerhin "mindestens die Beibehaltung des Status quo" zugesichert worden, so Draeger. "Ohne die Nachwuchsförderung wäre der Schwimmsport tot", betont er die große Bedeutung des Angebots für Kinder und Jugendliche.
jbo
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