Barbara Geisel, Highship Industries & Tycoon in Flensburg
Aufgedeckt: Plagiate auf highship-industries.com
Presseübersicht Barbara Geisel & Highship Industries in Flensburg
Flensburger Tageblatt 17. Januar 2013
Plötzlich reich: Effekte am Harniskai
Britischer Finanzdienst weist 73 Millionen Euro Eigenkapital für Harniskai-Investor "Highship" aus / Bauarbeiten sollen im Sommer beginnen
Flensburg
Hebt der rätselhafte Harniskai-Investor am Ende doch ab? Die britisch-deutsche Highship-Industries scheint liquider als angenommen. Die nach britischem Privatrecht gegründete Limited will in Flensburg eine Montagehalle für Hochtechnologie-Wasserfahrzeuge errichten. Weil es bislang nur bei der Ankündigung blieb, steht die Ansiedlung auf der Kippe. Die Stadt spielte schon den Ausstieg aus dem Erbbau-Vertrag für das Grundstück am Harniskai durch.
Das Ganze muss jetzt möglicherweise unter einem neuen Blickwinkel betrachtet werden. Denn Barbara Rosel Geisel, die als Geschäftsführerin u. a. Highship vertritt, ist anscheinend eine gute Partie. Seit Beginn dieses Jahres hat Highship gut eine Million britische Pfund in der Kasse weitere und 57,5 Millionen Pfund Eigenkapital - das entspricht rund 73 Millionen Euro. Es handle sich um Anteile deutscher, englischer und saudi-arabischer Familien, wie Geisel gestern im Gespräch mit unserer Zeitung sagte. Der britische Finanzinformations-Dienstleister "duedil" nennt für highship industries diese Zahlen, die von Geisel gestern bestätigt wurden.
Damit lässt sich etwas anfangen. Und das will Barbara Geisel auch. "Wir werden Mitte des Jahres mit dem Abriss der Gebäude auf dem Grundstück beginnen und anschließend die Halle bauen", kündigte sie an. Die Verzögerung - der Produktionsbeginn war schon einmal für 2012 angekündigt worden - begründet sie mit Problemen in der Entwicklung der Fahrzeuge. "Unsere Märkte liegen in Fernost und im amerikanischen Raum. Die Bodeneffektfahrzeuge müssen auch bei vier Meter Wellenhöhe stabil sein. Daran tüfteln wir noch."
Nach ihren Angaben sind seit fast zehn Jahren weltweit 15 Ingenieurbüros in der Entwicklung für "Highship" tätig, die aus einer anderen britischen Gesellschaft hervorgegangen ist. Ziel sei die Fertigstellung eines funktionstüchtigen Prototypen spätestens in 2014. Geisel ist optimistisch, dass in Flensburg ab 2015 die Montage der Bodeneffektfahrzeuge erfolgen kann. An dem Konzept der zwei Standorte - die Baugruppen sollen an einem anderen Standort in Norddeutschland gefertigt werden - hält "Highship" fest. Dies sei im Hinblick auf weitere Produkte, die dort hergestellt werden sollen, sinnvoll. Wie üblich hielt sich Barbara Geisel mit der Bekanntgabe des zweiten Standortes zurück. In vier bis sechs Wochen wisse man Näheres.
Flensburg werde wie angekündigt Standort für Endmontage, Erprobung und technische Abnahme der Fahrzeuge sein, die pro Einheit bis zu sechs Monate dauern könne. Testfahrten würden im Übrigen im Bereich der Flensburger Bucht auf der offenen Ostsee absolviert. Entsprechende Vereinbarungen mit der Wasser- und Schifffahrtsdirektion gebe es bereits. "Sie waren Grundlage für unsere Entscheidung, nach Flensburg und nicht ins Ausland zu gehen", so Barbara Geisel.
Eine Einladung, angesichts wachsender Zweifel in der Flensburger Politik den Stand der Entwicklung im Hauptausschuss näher zu konkretisieren, musste die Geschäftsfrau aus Bad Nauheim in Hessen übrigens verstreichen lassen. Sie habe leider im Moment viel zu viel zu tun.
Holger Ohlsen
Die Highship-Unternehmensdaten unter www.duedil.com
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