Barbara Geisel, Highship Industries & Tycoon in Flensburg
Aufgedeckt: Plagiate auf highship-industries.com
Presseübersicht Barbara Geisel & Highship Industries in Flensburg
Flensburger Tageblatt 24. Oktober 2012
Harniskaispitze Flensburg
Flugboot-Montage erst ab 2014?
Joachim Pohl
Es bleibt dabei: Die Harniskaispitze in Flensburg soll Standort für die Montage von Bodeneffektfahrzeugen werden. Nach Unmut aus dem Rathaus meldete sich nun die Initiatorin zu Wort.
Flensburg. Baubeginn kann im Frühjahr sein - allerdings erst im Frühjahr 2014. Es bleibt dabei: Die Harniskaispitze soll Standort für die Montage von Flugbooten - sogenannten Bodeneffektfahrzeugen - werden. Das jedenfalls bekräftigt Barbara Geisel, Hauptansprechpartnerin der Stadt Flensburg bei dem umstrittenen Projekt, in einem Schreiben an die Mitglieder der Ratsversammlung und der Rathaus-Spitze.
Anlass für das Zehn-Punkte-Schreiben war offenbar die Berichterstattung im Tageblatt über die wachsende Ungeduld der Stadt hinsichtlich ausbleibender Aktivitäten der Firma Highship Industries am Flensburger Industriehafen. Am 1. Juli hatte die Tycoon Immobilien GmbH das gut ein Hektar große Gelände in Erbbaupacht übernommen, um hier die Endmontage für die Fahrzeuge zu übernehmen sowie als Test- und Schulungsstandort. Für die Produktion der Bauteile war zunächst Büdelsdorf vorgesehen, doch die Stadt am Kanal stieg aus dem Projekt aus, um ihre Flächen einem anderen Investor zu verkaufen. Dies bedeutete eine Verzögerung im Aufbau der Produktionskette von Highship Industries.
Vertrauen in Planungen schwinden
Doch jetzt gibt es einen neuen Produktionsstandort, wie Barbara Geisel gestern gegenüber dem Flensburger Tageblatt versicherte. Wo, wollte sie jedoch nicht verraten; man werde alle Beteiligten und die Presse zur Einweihung im Jahr 2013 einladen. Er liege in Norddeutschland, die Hallen seien bereits vorhanden und müssten für die Produktion hergerichtet werden. Wenn die begonnen habe, werde man in Flensburg mit dem Bau des "Completion Centers" an der Harniskaispitze beginnen, so Frau Geisel. Interessierte Kunden gebe es bereits, sowohl aus dem zivilen als auch aus dem militärischen Bereich.
Im Rathaus hingegen scheint das Vertrauen in diese Planungen langsam zu schwinden. Man denkt bereits über einen Ausstieg nach, um das brach liegende Gelände gegenüber den Stadtwerken anderweitig zu nutzen. Allerdings wird eine kurzfristige Kündigung des Erbbauvertrages nicht so einfach sein, weil in dem Vertrag keine Frist für den Bau und den Betrieb baulicher Anlagen gesetzt wurde. Die Rechtsabteilung der Stadt verweist auf bestehende Rechtssprechung des BGH und geht von einer Frist von fünf Jahren aus, die man dem Vertragspartner werde einräumen müssen.
Barbara Geisel kann die Ungeduld der Flensburger nicht so recht verstehen. Schon zu Beginn der Verhandlungen habe man den Baubeginn für Ende 2012 bis Mitte 2013 angegeben, schreibt sie unter Punkt 1. Ausstehende Pachtzahlungen begründet sie mit fehlenden Nachweisen der Stadt über Mietzahlungen früherer Mieter, die noch nach Abschluss des Erbbauvertrages ihre Räumlichkeiten weiter genutzt und Miete an die Stadt gezahlt haben; diese Zahlungen seien von der von Tycoon zu zahlenden Pacht abzuziehen. Genaue Nachweise über diese Beträge habe man mehrfach von der Stadt erbeten, aber bis gestern nicht bekommen, sagte Frau Geisel am Telefon.
Von einem Ersatz-Standort wusste man am Dienstag im Rathaus nichts
Den angekündigten Baubeginn hat man in Flensburg anders in Erinnerung. Während man in Büdelsdorf die Produktion 2011 aufnehmen wollte, sollte es in Flensburg in der ersten Hälfte dieses Jahres beginnen. Von einem Ersatz-Standort für das ausgestiegene Büdelsdorf wusste man am Dienstag im Rathaus noch nichts. Am 8. Juni hatte die Stadt dem Pächter Tycoon eine Frist gesetzt: Bis 31. August sollten Nachweise der Tätigkeiten und Anträge zum weiteren Verfahren gestellt werden (Abbruch- und Bauantrag). Die Frist verstrich ungenutzt. Ebenfalls steht die Pachtzahlung für die zweite Hälfte des laufenden Jahres aus.
Am Dienstag hat sich der Hauptausschuss in nicht öffentlicher Sitzung mit der Frage befasst, wie es an der Harniskaispitze weitergehen soll.
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