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Barbara Geisel, Highship Industries & Tycoon in Flensburg

Aufgedeckt: Plagiate auf highship-industries.com


Presseübersicht Barbara Geisel & Highship Industries in Flensburg


Flensburger Tageblatt 26. Februar 2013

Die Harniskai-Investorin taucht ab

Neue Einladung für den Hauptausschuss - keine Reaktion / Probleme mit dem Erbbau-Pachtvertrag / Wie Büdelsdorf die Reißleine zog

Flensburg

Wenn heute turnusmäßig der Hauptausschuss tagt, wird sie wohl wieder nicht dabei sein: Barbara Geisel, Geschäftsführerin, Aufsichtsrätin, Vorständin einer Reihe von Gesellschaften, Stiftungen und Genossenschaften, die rund um das Bodeneffekt-Fahrzeug entstanden sind. Ausweislich ihrer Firmen-Homepage soll noch in diesem Jahr am Harniskai die Montagehalle für die fliegenden Schiffe gebaut werden - aber verlässlich ist diese Information nicht. "Wir hätten von Frau Geisel gerne ein paar Auskünfte dazu", sagt Verwaltungssprecher Clemens Teschendorf. "Wir laden sie regelmäßig ein, und sie sagt regelmäßig ab."

Vor zwei Jahren waren Geisel und ihre "Highship Industries Ltd." noch die Zukunft gewesen. In einer Geheimaktion hatte die alte Ratsversammlung unter Oberbürgermeister Klaus Tscheuschner ein Ansiedlungsprojekt durchgezogen, das mehr als 40 qualifizierte Arbeitsplätze und die Aufnahme in die Liga der Hochtechnologie-Standorte dieser Welt versprach. Parallel sollte in Büdelsdorf eine nicht minder hochmoderne industrielle Fertigungsstätte für die Fahrzeugkomponenten entstehen. Doch der Lack blätterte schnell ab. Als Büdelsdorf 2011 den Investor wegen Untätigkeit vor die Tür setzte, war eigentlich klar, dass Highship auch in Flensburg zur Bruchlandung ansetzte.

Im Juni 2011 erzählte Büdelsdorfs Bürgermeister Jürgen Hein dem Flensburger Hauptausschuss im nicht-öffentlichen Teil, warum die Kanalstadt die Reißleine gezogen hatte. Da hatte Barbara Geisel im öffentlichen Teil gerade eine Vortragsveranstaltung hingelegt, die alt gediente Ratsmitglieder ins Staunen brachte: "Science-Fiction!" entfuhr es Hans Hermann Laturnus. Was er im später nicht-öffentlichen Teil sagte, ist nicht überliefert. Da hatte Hein ausgebreitet, was die Büdelsdorfer durch eigene Recherchen heraus gefunden hatten. Nämlich, dass das Geiselsche Geflecht von britischen Privat-Limited-Gesellschaften wenig potent, wenig aktiv, wenig Vertrauen-erweckend wirkte. Und als Geisel statt konkreter Schritte blumig angekündigt habe, in dem in Büdelsdorf geplanten Showroom würde sie die Sammlung des Ägyptischen Museums Berlin präsentieren, habe er sich gesagt: "Moment mal!" Als Highship dann trotz wiederholter Aufforderung keine Tätigkeitsnachweise mehr lieferte - "da haben wir gesagt: Jetzt reicht's!"

Mit einer Rücktrittsklausel im Kaufvertrag waren die Büdelsdorfer gut bedient. Flensburg steht schlechter da. Dieses Jahr soll wieder mal Baubeginn sein, aber es gibt keinen Abrissantrag für die verfallenden Altbauten, keinen Bauantrag für den 20-Millionen-Neubau. Es gibt gar nichts. Und Flensburg wird Highship nicht los. "Eine solche Klausel gibt es bei uns nicht", sagt Teschendorf. "Das ist in Erbbau-Pachtverträgen nicht erlaubt." Kein Wunder, dass Geisel den wiederholten Aufforderungen aus Flensburg nicht nachkommt. "Wir laden sie seit Sommer 2012 ein", so Teschendorf. "Zurzeit zieht sich Frau Geisel darauf zurück, dass sie schließlich den Oberbürgermeister zu sich eingeladen habe." Doch das wird in Flensburg anders gesehen. "Das war nur ihre Reaktion auf eine unserer E-Mails. Dem Sinne nach hat Frau Geisel geschrieben, wenn der Oberbürgermeister was von ihr will, soll er gefälligst zu ihr kommen", so Teschendorf. "Das haben wir nicht als Einladung verstanden."

Holger Ohlsen


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