Ferienresort Schloss Beberbeck
Presse Ferienresort Schloss Beberbeck
Quelle: FR-online 26.06.2009
Ferien-Resort in Beberbeck
Warten auf Investoren
Von Katja Schmidt
Für das umstrittene geplante Ferien-Resort in Beberbeck (Landkreis Kassel) fehlt offenbar noch immer ein Investor. Die Stadt Hofgeismar hat beim Land Hessen die Verlängerung einer Frist beantragt, innerhalb derer sie einen Finanzier für das Projekt finden muss. Das Ferien-Resort soll auf dem Gelände der hessischen Staatsdomäne Beberbeck entstehen. Bevor Hofgeismar das Gelände übernehmen darf, müssen etliche Auflagen erfüllt werden. Die Frist dafür läuft am 30. Juni ab. Der Termin war schon einmal verschoben worden.
"Wir warten täglich auf eine Mitteilung positiver Art", erklärte Wilfried Eckart, Geschäftsführer der Besitzgesellschaft Domäne Beberbeck mbH & Co. KG, am Montag zur Fristverlängerung. Darüber, ob es einen heißen Kandidaten bei der Investorensuche gebe, könne er "in der derzeitigen Phase der Verhandlungen" nichts sagen. Die "Markterkundung" sei noch nicht abgeschlossen. Erst wenn das der Fall sei, werde auch die Ausschreibung gestartet.
Das "Schloss Beberbeck Resort" ist ein Lieblingsplan von Hofgeismars Bürgermeister Heinrich Sattler (CDU). Die riesige Anlage soll in und um das klassizistische Schlösschen und das frühere landgräfliche Gestüt entstehen. Die Stadt hofft auf Jobs: 900 direkt im Resort, 900 weitere im Umfeld.
Seit Jahren werden Investoren und Betreiber für das Projekt gesucht. Zwei Millionen Euro hat Hofgeismar bereits in das Projekt investiert. Eine Bürgschaft über weitere 1,5 Millionen Euro hat das Stadtparlament im Februar bewilligt. Das Geld soll wieder hereinkommen, wenn in Beberbeck Grundstücke verkauft werden können. Das Land Hessen habe mit der Besitzgesellschaft einen "notariellen Kaufvertrag mit auflösender Wirkung" geschlossen, hatte Eckart im März erklärt. Das Land stellte mehrere Bedingungen, die erfüllt sein müssen, ehe es sich von den Flächen trennt. Der Nachweis gesicherter Investitionen ist nur eine davon. Über den Preis für das Gelände sei Stillschweigen vereinbart worden.
Eine Anfrage, ob die Landesregierung die Frist noch einmal verlängert, blieb bis zum Redaktionsschluss unbeantwortet. Ministerpräsident Roland Koch (CDU) hatte seinem Parteikollegen Sattler in der Vergangenheit den Rücken für das Beberbeck-Projekt gestärkt. Was die Stadt bislang vorzuweisen hat, scheint aber mager: Drei potenzielle Betreiber, die ihr Interesse am Beberbeck-Projekt bekundet hätten, seinen "noch im Boot", sagte Eckart. Allerdings hatte die Kempinski-Gruppe bereits im März erklärt, das Interesse sei vage. Die Sprecherin der Lindner-Hotels sagte am Montag: "Das steht nicht im Hauptfokus." Grundsätzlich finde man die Vision interessant und bemerkenswert. Der genannte Spaßbadbetreiber war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Umstrittene Pläne
Hofgeismar will im Ortsteil Beberbeck auf 800 Hektar Fläche ein Ferien-Resort bauen lassen. Geplant sind fünf Hotels, 600 Apartments, Bungalows und Villen, künstliche Seen, vier Golfplätze. Geschätzte Kosten: 420 Millionen Euro.
Zurzeit befindet sich im Schloss Beberbeck ein Altenheim. Die Staatsdomäne ist ein landwirtschaftlicher Betrieb.
Naturschützer kritisieren die Riesenplanung. Das Gelände grenzt an den Reinhardswald und liegt nah dem Naturschutzgebiet Urwald Sababurg.
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