Ferienresorts, Erlebnisbäder, Einkaufszentren - eine Millionen-Abzocke?

Ferienresort Schloss Beberbeck

Presse Ferienresort Schloss Beberbeck


Quelle: HNA Online

Von erschüttert bis nicht so dramatisch

Hofgeismarer Lokalpolitiker kommentieren das Aus des Ferienresorts in der Koalitionsvereinbarung

Nicht begeistert von der Koalitionsvereinbarung über das Ferienresort Beberbeck ist der SPD-Stadtverbandsvorsitzende Peter Nissen. Seine Partei habe das Ferienresort immer als Chance für die Region und die Stadt verstanden. Von daher seien auch alle Beschlüsse einstimmig mitgetragen worden, ist aus der Stimme Nissens Enttäuschung herauszuhören. Jedoch verweist er an dieser Stelle auch auf kritische Nachfragen seiner Partei gerade zum Thema Verkehrsanbindung. "Wir müssen nun schauen, wie es weitergeht", hält Nissen Beberbeck nach wie vor für das wichtigste Projekt der Stadt.

Erschüttert über die Nachricht aus Wiesbaden ist CDU-Stadtverbandsvorsitzender Jürgen Weber. Die Landes-SPD habe hier eine Entscheidung ohne jegliche Kenntnis über die Sachlage getroffen, übt Weber heftige Kritik. Der Option, eine kleinere Ferienanlage zu bauen, erteilt er eine Absage, da es solche Angebote überall gebe. Nur in der geplanten Größe verspreche Beberbeck zu einem Erfolg zu werden. Von daher will die CDU auch weiter kämpfen.

Noch nicht so dramatisch sieht Jürgen Knauf von der WSD die neueste Entwicklung in Sachen Beberbeck an. Ob Andrea Ypsilanti überhaupt zur neuen Ministerpräsidentin gewählt werde, stehe nicht fest. Erst nach der Wahl gehe es darum, das Beste für Nordhessen herauszuholen. Jedoch dürfe man sich auch nicht davor verschließen, dass die vermeintlich zweitbeste Lösung für Beberbeck am Ende vielleicht doch die bessere sei.

Von einer "richtigen Vereinbarung" spricht das Mitglied der Fraktion Die Linke, Dr. Christian Knoche. Ökologisch und ökonomisch sei die Ferienanlage in der geplanten Größe unvertretbar. Gleichwohl aber brauche die Region den Tourismus, sagt Knoche weiter. Nur müsse der kleiner und sanfter konzipiert werden. Nicht einzusehen sei außerdem, dass die gut arbeitende Domäne Beberbeck dem Tourismus geopfert werden müsse. Ein Miteinander sei durchaus vorstellbar.

Vor allem die örtliche SPD tut dem FDP-Stadtverordneten Reinhard Priem leid. Was derzeit in Wiesbaden abgeht, bezeichnet er "gelinde gesagt als Katastrophe". Nichts hätte Priem einzuwenden, wenn man seine Standpunkte sachlich und vehement vertrete, doch wie sich die SPD derzeit verkaufe, das sei kaum mitanzusehen. Die Entscheidung Pro oder Contra Beberbeck sollte nach Meinung Priems vor Ort getroffen werden. Anschließend könne man sich natürlich mit Wiesbaden abstimmen. (kil)

28.10.2008


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