Ferienresort Schloss Beberbeck

Presse Ferienresort Schloss Beberbeck

Quelle: HNA-Online.de 23.09.2010

Beim Thema Ferienresort entzog stellvertretende Kreistagsvorsitzende Knoche das Wort

Plötzlich war Mikro stumm

Jutta Rüddenklau

Fotos: nh

HOFGEISMAR. Weniger um die Sache, als vielmehr um die Vorgehensweise der stellvertretenden Kreistagsvorsitzenden, Jutta Rüddenklau, gerieten sich die Kreistagsabgeordneten in Hofgeismar während ihrer Sitzung in die Haare, als mal wieder das Thema Ferienresort Beberbeck auf der Agenda stand.

Die CDU-Frau ließ nämlich dem Abgeordneten der Linken, Dr. Christian Knoche, kurzerhand das Mikrophon abdrehen, als dieser seinen Antrag vorstellte, der Kreistag möge einer weiteren Verlängerung des Closing-Termins über den 31. Dezember 2010 hinaus nicht mehr zustimmen und dabei seine Redezeit überzog.

Nicht nur Knoche beschwerte sich darüber lautstark bei Rüddenklau und echauffierte sich, solch ein Vorgehen sei einmalig in dem Haus und ihm noch nie widerfahren. Rückendeckung bekam Knoche überdies von der SPD-Fraktionsvorsitzenden, Ulrike Gottschalck, die das Vorgehen in der nächsten Ältestenratssitzung zum Thema machen will. Während ihr Pendant auf Seiten der CDU, Arno Meißner, sich lautstark verbat, die stellvertretende Kreistagsvorsitzende maßregeln zu wollen, wo sie sich doch nur an die Geschäftsordnung halte. Die Folge: Eine zehnminütige Sitzungsunterbrechung mit dem Ergebnis, dass sich der Ältestenrat mit dem Vorfall befassen wird.

Keine Mehrheit für Linke

Über die Sache wurde schließlich auch noch diskutiert. Wobei Knoches Antrag keine Mehrheit fand. Auch wenn er ein weiteres Mal die Planungen für die Ferienanlage im Reinhardswald wortreich geißelte und mehrmals darauf verwies, dass es bis zum heutigen Tag keinen Investor für das Mammutprojekt gebe.

CDU-Sprecher Michael Aufenanger warf dem Vertreter der Linken indes vor, dem Haus Zeit zu stehlen. 90 Prozent seines Redebeitrages gehöre in die Stadtverordnetenversammlung Hofgeismars und nicht in den Kreistag, sagte er. Auch eine mögliche Verlängerung des Closing-Termins sei Sache der Stadtverordneten und habe hier nichts zu suchen. Gleichzeitig bekannte sich Aufenanger im Namen der CDU für das Projekt und gab zu bedenken, dass für solch eine Vision hart und lange gearbeitet werden müsse.

Da von den Planungen für das Ferienresort die Kreisstraße 50 (Beberbecker Allee) und der Tierpark betroffen sind, gehört das Projekt nach Ansicht Frank Nikuttas (SPD) durchaus in den Kreistag. Jedoch kündigte auch er für seine Fraktion an, den Antrag der Linken abzulehnen, da sonst die Gefahr bestehe, Beberbeck auf Dauer touristisch nicht mehr nutzen zu können. Das aber sei nicht im Sinn der SPD. Von daher brachte Nikutta einen Änderungsantrag ein, der unter anderem beinhaltet, dass die mehrmalige Verlängerung des Closing-Termins vom Kreistag missbilligt wird, die nunmehr geplante Bettenzahl von 4500 immer noch zu hoch ist, aber dennoch eine kleiner dimensionierte touristisch genutzte Anlage Beberbeck umgesetzt wird.

Naturpark Reinhardswald

Dieser Antrag fand in allen Punkten eine Mehrheit. Genauso wie ein weiterer Änderungsantrag der Grünen, wonach die Planung für die Ferienanlage eng mit einem möglicherweise ausgewiesenen Naturpark Reinhardswald zu verzahnen ist.

Von Peter Kilian

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