Ferienresort Schloss Beberbeck
Presse Ferienresort Schloss Beberbeck
Quelle: HNA Online
Ferienresort vor dem Aus
Hofgeismarer Bürgermeister Sattler (CDU) fürchtet das Ende des Beberbeck-Projekts
Von Gerd Henke und Peter Kilian
Hofgeismar. Gerät nach dem Flughafen Kassel-Calden nun auch das zweite Großprojekt in Nordhessen in Gefahr? Hofgeismars Bürgermeister Heinrich Sattler (CDU) jedenfalls ist sich sicher, dass Rot-Grün in Wiesbaden auch das geplante Ferienresort Beberbeck bei Hofgeismar zu Fall bringen will.
In der Koalitionsvereinbarung von SPD und Grünen wird zu dem größten Tourismusprojekt Europas Folgendes ausgeführt: "Die derzeitigen Planungen sind wirtschaftlich und ökologisch für die Region nicht tragbar und werden von der Landesregierung nicht unterstützt."
Nun, davon ist Hofgeismars Bürgermeister überzeugt, "wird nach Calden auch Beberbeck auf dem Altar des Machtstrebens geopfert". Aus Unkenntnis der Interessen der nordhesssichen Bevölkerung verzichte Rot-Grün auf wirtschaftliche Weiterentwicklung und hunderte neuer Arbeitsplätze. Für den Bürgermeister steht fest: "Nordhessen hat die Last dieser Koalitionsverhandlungen zu tragen."
Offenbar wiederhole sich die Geschichte. Sattler: "Wie damals bei Eichel und Fischer, als Nordhessen vom Verkehr und den Autobahnen abgehängt werden sollte, wird auch heute mit brachialer Gewalt gegen die Interessen der Region gearbeitet." Die Politiker, die jetzt diese einmalige Entwicklungschance opferten, beklagten später den Leerstand in Geschäften, wettert Sattler weiter.
Mit der Ablehnung des Ferienresorts durch Rot-Grün in Wiesbaden werden für Hofgeismars Bürgermeister vier Jahre intensivster Arbeit "mit einem Schlag zunichtegemacht". Vor allem bei den heimischen Landtagsabgeordneten der SPD, Brigitte Hofmeyer und Ulrike Gottschalck, sieht er deshalb "einen Verrat an der Region". Der sei auch deshalb so empörend, weil man sich auf der Zielgeraden der Realisierung befinde.
Knapp zwei Millionen Euro seien bereits investiert worden, um für das Projekt Baureife zu erlangen. Für alle zentralen Bereiche der Anlage gebe es mittlerweile potente Interessenten. Daher liefen die Vorbereitungen für den europaweiten Investoren-Wettbewerb auf Hochtouren. Wenngleich Sattler sich "beinah am Boden zerstört" fühle, will er weiter werben für Beberbeck. Er hofft auf den 4. November, dann, wenn jeder Abgeordnete im Landtag seine Abstimmung mit dem Gewissen vereinbaren müsse.
Der Sprecher des Aktionsbündnisses Beberbeck, Hermann-Josef Rapp, erklärte, die rot-grüne Vereinbarung bestätige zunächst einmal all diejenigen, die sich in den vergangenen Wochen und Monaten für einen Plan B starkgemacht hätten.
In den Köpfen der Resort-Planer müsse sich endlich durchsetzen, dass nicht jeder Kritiker der Anlage ein Staatsverräter sei. Vielmehr solle man die Chance nutzen, für Beberbeck eine verträgliche Lösung zu finden.
28.10.2008
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