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"Römer-Park": Realität auf dem Reißbrett
(hfs) | 12.10.2006, 17:01
Aldenhoven. "Südwestlich von Aldenhoven, am Rande des Blausteinsees, wird als private Projektentwicklung eine Touristik- und Freizeitanlage Römer-Park entstehen. Mit einem Investitionsvolumen von rund 85 Millionen Euro." Diese Aussage stammt von Karl-Heinz Albrecht aus Aldenhoven, der sicher ist, dass seine Vision Wirklichkeit wird.
Und die sieht vor, dass auf einer Gesamtfläche von rund 760 000 Quadratmetern eine Ferienanlage entsteht, die durch ihr umfangreiches Angebot sämtliche Altersgruppen ansprechen soll. Zudem sollen Wald- und angelegte Seeflächen auf rund 33000 Quadratmetern zu "romantischen Spaziergängen" einladen.
Aus Sicht der Planer, einem Eschweiler Architektenbüro, das nach eigener Aussage in 23 Ländern der Welt Referenzprojekte erstellt beziehungsweise erstellen wird und sich auf Planung und Realisierung von Ferienanlagen spezialisiert hat, ist das "eine hervorragende Idee".
Diese stellte Initiator Albrecht nun erstmals der Öffentlichkeit im Bergmannshaus in Form eines "Masterplans" vor. Der Plan rief bei Mitgliedern von Rat und Verwaltung, der GWS (Gesellschaft für Wirtschafts- und Strukturförderung) des Kreises Düren sowie Vertretern des Projektes "indeland" angesichts seiner Dimensionen und Details Erstaunen hervor.
"Plaza" als Kernstück
Kernstück der Anlage ist eine zentral gelegene "Plaza", um die sich ein Atrium-Hotel sowie Tagungs- und Wellnessbereich gruppieren. Von hier führt der "Boulevard" mit dem Amphitheater, dem "Colosseum", dem Streichelzoo, Shops und Gastronomiestätten direkt zum Wald- und Seenpark. Ein Abenteuerland für Kinder und Jugendliche sowie Sportanlagen wie Golfplatz und Reitanlage führen zu einem Bungalowpark.
"Wir brauchen wieder Pioniergeist", meinte Tom Krause, verantwortlicher Architekt, der hofft, bereits im kommenden Jahr mit den Arbeiten beginnen zu können. Dafür gab der Rat der Gemeinde Aldenhoven vor rund sechs Wochen grünes Licht, in dem er sich einstimmig für das Betreiberkonzept aussprach.
"Ich muss sagen, dass ich bis zum heutigen Tag skeptisch gewesen bin, denn es bedarf doch eines gewissen finanziellen Kraftaktes", sagte Bürgermeister Emil Frank nach der öffentlichen Präsentation. Der war ein internes Treffen der Planer im Rathaus vorangegangen, bei dem erstmals der Investor zugegen war.
"Jetzt bin ich mir sicher, dass die Finanzierung dieser Riesensache möglich scheint", so Frank wörtlich. Was von Reinhard Paffen, Vorsitzender der CDU-Fraktion, bestätigt wurde. "Herr Reber hat wörtlich gesagt: Wir finanzieren die 85 Millionen Euro über einen geschlossenen Immobilienfonds."
Paffen gab weiter, was Bernd Reber, Manager der weltweit tätigen "Doric Asset Finance-Verwaltungs GmbH" in diesem Vorabtreffen gesagt hatte. Der war eigens aus Amerika gekommen, um die erhoffte "frohe Kunde" nach Aldenhoven zu bringen.
Bei der Doric Asset handelt es sich um ein Unternehmen mit Firmensitzen in New York, London und Frankfurt, das sich im Immobiliengeschäft sowie im Flugzeug- und Schiffsbau betätigt.
Für die Schaffung des Planungsrechts für den "Römer-Park" konnte Karl-Heinz Albrecht die GWS Düren gewinnen. Deren Vertreter geht davon aus, dass das Bauleitverfahren rund ein Jahr dauern wird.
"Schließlich müssen 49 Träger öffentlicher Belange angehört werden", erklärte Albrecht. Der Ideengeber geht von täglich 1000 Besuchern aus. Zudem sollen beim Betreiber, der Römer-Park-Akademie, bis zu 450 feste Arbeitsplätze geschaffen werden. "Das ist eine Chance für die gesamte Region", sagte der Visionär, der auch mit erheblichen Synergieeffekten für das regionale Handwerk und Zulieferfirmen rechnet.
Konzept abstimmen
Albrecht abschließend: "Unsere touristische Konzeption wird mit den Zielsetzungen des Regionalplans, vor allen Dingen der Blausteinsee GmbH, in Abstimmung gebracht." Zudem strebe man eine enge Zusammenarbeit mit dem "Indeland"-Projekt" und dem Brückenkopf-Park in Jülich an.
Nun sei die Politik gefragt, erklärte Bürgermeister Frank und richtete diese Aufforderung offenbar an die in Sachen Römer-Park skeptische Bezirksregierung und ihre Gremien.
"Fest steht, dass der Regionalplan geändert werden muss", bringt es Reinhard Paffen auf Anfrage auf den Punkt. "Es muss jetzt eine politische Entscheidung fallen. Die wird dauern", weiß der Aldenhovener CDU-Chef aus langer Erfahrung.
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