Ferienresorts, Erlebnisbäder, Einkaufszentren - eine Millionen-Abzocke?

Dorsten: Erlebnisbad Atlantis

Quelle: Dorstener Zeitung.de

Atlantis: Prozesskosten wachsen auf 120 000 Euro

Von Klaus-Dieter Krause am 29. Januar 2009 16:34 Uhr

DORSTEN Das unselige Erbe des "Bäder-Stadels" macht der Stadt immer noch zu schaffen. Denn das Insolvenz-Verfahren der privaten Bädergesellschaft von Paul Stadel und Wolfgang Stichler ist zwar seit Jahren Geschichte. Und die Stadt hat das Atlantis-Erlebnisbad unter eigener Regie zu einem attraktiven und beliebten Freizeit-Magneten gemacht. Aber die ungute Vergangenheit wirft dennoch weiter ihre Schatten hinterher.

Seit Jahren prozessiert nämlich Insolvenzverwalter Dr. Bernsau gegen die Stadt, um die Rechtsnachfolger der privaten Bäderbetreiber mit zum Teil recht abenteuerlichen Forderungen zur Kasse zu bitten. Zuletzt waren, wie berichtet, auch noch die Stadtwerke Ulm bei Gericht vorstellig geworden und hatten die Stadt auf Herausgabe der Atlantis-Heizkessel verklagt.

Ungewisses Ende

Auch wenn ein Großteil dieser Klagen nach dem bisherigen Verfahrensverlauf wohl kaum Aussicht auf Erfolg hat, ist der langwierige Rechtsstreit für die Stadtspitze ärgerlich, zeit- und arbeitsaufwendig und nicht zuletzt kostspielig. Denn wie auch immer das Gericht in letzter Instanz über die finanziellen Ansprüche entscheidet, ein Teil der Kosten wird in jedem Fall bei der Stadt hängen bleiben.

So musste der Rat am Mittwoch eine überplanmäßige Ausgabe von 44 000 genehmigen, um die Gerichts- und Prozesskosten zu decken. Deren Gesamtsumme ist damit bereits auf 120 000 gewachsen. Und das sind wohlgemerkt erst die Vorschüsse: "Wie es am Ende aussehen wird, ob wir Geld zurückbekommen oder noch tiefer in die Tasche greifen müssen, das kann man erst nach Abschluss des letzten Verfahrens sagen", erklärte dazu der Erste Beigeordnete Gerhard Baumeister.

Immaterieller Schaden

Dazu kommt der immaterielle Schaden. "Jede neue negative Schlagzeile schadet dem Image des Bades", fürchtet die Stadtspitze. Und hofft, dass die Atlantis-Besucher juristisches Trockenschwimmen vom Badespaß zu trennen wissen.